Montag, 5. September 2016

Pride

In den USA wurde heute Labor Day gefeiert. Dieser Feiertag wurde von den amerikanischen Gewerkschaften erstritten und dient heute dazu den Unis einen Orientierungspunkt zu geben, wann sie das Semester starten sollen. An der UMass starten alle Kurse am Tag nach Labor Day. Diesen wollte ich eigentlich damit verbringen meine neue Kamera auf dem Campus Gassi zu führen und bin deswegen gegen Vormittag los geradelt. Auf dem Campus angekommen war dort eine kleine Völkerwanderung im Gange. Tausende von Menschen sind zu einem Stadion geströmt und etwas verunsichert bin ich dann hinter gelaufen, da es ja durchaus sein könnte, dass ich einend er zehntausend Termine verpennt habe. Am Stadion angekommen bin ich dann einer anderen Austauschstudentin aus Paris begegnet die meinte, dass da noch eine Willkommenszeremonie sei. Also haben wir uns ein T-Shirt und ein Programm geschnappt und sind den Massen hinterher.

Im Stadion stellte sich dann raus, dass es sich um die Willkommenszeremonie der neuen Erstis handelt und wir hier eigentlich gar nicht hinmüssten bzw. sollten. Aber wir blieben dann für die einhundertste inspirierende Rede und die Musik der Marchingband (die aus mindestens 300 Bläsern, Perkussionisten und was weiß ich allem bestehen muss). Nach einiger Zeit kam dann der Teil an dem die Hymne der Alma Mater gesungen wurde. Das war extrem befremdlich für mich. Ich weiß noch dass bei einem Konzert in Philly einmal die Nationalhymne der USA gespielt wurde und alle sofort aufsprangen und mit der Hand auf dem Herz mitsangen. Ich fand, dass es etwas leicht faschistisches an sich hatte wie alle so mit der Hand auf dem Herzen und diesem patriotischen Glanz im Gesicht da standen und die Hymne schmetterten. Auch die Hymne der Alma Mater war etwas befremdlich für mich. Der Text war sehr pathetisch und im Anschluss an die Hymne wurde der Kampfruf für die Footballspiele geübt. Der war dann sehr martialisch. Danach haben alle den UMass Campuseid abgelegt der besagt, dass man offen und tolerant ist und sich viel Mühe im Studium gibt.

Abgesehen davon, dass es für mich sehr befremdlich ist zusammen mit tausenden Menschen einen Eid abzulegen, war es für mich etwas eigenartig wie oft und ausführlich die Erstis begrüßt wurden. Ich habe den Rektor der Uni Freiburg noch nie gesehen, den Kanzler von UMass schon drei oder viel Mal. Als ich angefangen habe zu studieren gab es eine kurze Einführung von der Fachschaft aber die Uni hat mir außer meiner Immatrikulationsbescheinigung und ein paar Links nichts geschickt. Die Studenten hier werden regelrecht überflutet mit Informationen und Angeboten. Dazu kommen dieser ganze Stolz auf die Alma Mater und ein sehr ausgeprägtes Campusleben.

Ich bin jetzt erstmal gespannt auf den ersten Unitag.

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