In den USA wurde heute
Labor Day gefeiert. Dieser Feiertag wurde von den amerikanischen Gewerkschaften
erstritten und dient heute dazu den Unis einen Orientierungspunkt zu geben,
wann sie das Semester starten sollen. An der UMass starten alle Kurse am Tag
nach Labor Day. Diesen wollte ich eigentlich damit verbringen meine neue Kamera
auf dem Campus Gassi zu führen und bin deswegen gegen Vormittag los geradelt.
Auf dem Campus angekommen war dort eine kleine Völkerwanderung im Gange.
Tausende von Menschen sind zu einem Stadion geströmt und etwas verunsichert bin
ich dann hinter gelaufen, da es ja durchaus sein könnte, dass ich einend er
zehntausend Termine verpennt habe. Am Stadion angekommen bin ich dann einer
anderen Austauschstudentin aus Paris begegnet die meinte, dass da noch eine
Willkommenszeremonie sei. Also haben wir uns ein T-Shirt und ein Programm
geschnappt und sind den Massen hinterher.
Im Stadion stellte sich
dann raus, dass es sich um die Willkommenszeremonie der neuen Erstis handelt
und wir hier eigentlich gar nicht hinmüssten bzw. sollten. Aber wir blieben
dann für die einhundertste inspirierende Rede und die Musik der Marchingband
(die aus mindestens 300 Bläsern, Perkussionisten und was weiß ich allem
bestehen muss). Nach einiger Zeit kam dann der Teil an dem die Hymne der Alma
Mater gesungen wurde. Das war extrem befremdlich für mich. Ich weiß noch dass
bei einem Konzert in Philly einmal die Nationalhymne der USA gespielt wurde und
alle sofort aufsprangen und mit der Hand auf dem Herz mitsangen. Ich fand, dass
es etwas leicht faschistisches an sich hatte wie alle so mit der Hand auf dem
Herzen und diesem patriotischen Glanz im Gesicht da standen und die Hymne schmetterten.
Auch die Hymne der Alma Mater war etwas befremdlich für mich. Der Text war sehr
pathetisch und im Anschluss an die Hymne wurde der Kampfruf für die
Footballspiele geübt. Der war dann sehr martialisch. Danach haben alle den
UMass Campuseid abgelegt der besagt, dass man offen und tolerant ist und sich
viel Mühe im Studium gibt.
Abgesehen davon, dass es
für mich sehr befremdlich ist zusammen mit tausenden Menschen einen Eid
abzulegen, war es für mich etwas eigenartig wie oft und ausführlich die Erstis
begrüßt wurden. Ich habe den Rektor der Uni Freiburg noch nie gesehen, den
Kanzler von UMass schon drei oder viel Mal. Als ich angefangen habe zu
studieren gab es eine kurze Einführung von der Fachschaft aber die Uni hat mir
außer meiner Immatrikulationsbescheinigung und ein paar Links nichts geschickt.
Die Studenten hier werden regelrecht überflutet mit Informationen und Angeboten.
Dazu kommen dieser ganze Stolz auf die Alma Mater und ein sehr ausgeprägtes
Campusleben.
Ich bin jetzt erstmal
gespannt auf den ersten Unitag.
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