Mittwoch, 31. Oktober 2012

Stress und andere Freuden



Heute habe ich im Office an den Newslettern gearbeitet und das rechtlange. Beide nehmen Gestalt an aber leider auch viel Zeit in Anspruch, zu selben Zeit sollte ich die Abrechnung machen, Zeug für das Bookevent am Sonntag vorbereiten und noch zwei, drei andere Kleinigkeiten erledigen. Kurz um ich habe alle Hände voll zu tun und musste deswegen eine Stunde länger im Office bleiben. Es hat wirklich Spaß gemacht.
 
Nach dem Office hatte ich keine Zeit mehr mir eine neue Hose zu kaufen noch um nach Hausschuhen zu sehen oder um nochmal kurz Lebensmittel zu holen. Zu Hause haben sich dann zwie der drei Sachen von selbst erledigt. David hat mir, weil ich ihm einmal „Zu viel“ Essensgeld gegeben hatte, den Kühlschrank bis zum Rand gefüllt. Hinzu kam, dass ein paar neuer Hausschuhe mit Polster auf mich in meinem Zimmer warteten. 

Ich habe mich selten so sehr über etwas gefreut. Ich kam nach Hause und zwei Dinge weniger an die ich denken musste und vor allem so viel Zeit die ich gespart habe, um Schuhe zu suchen. Jetzt muss ich morgen nur noch Winterstiefel und die neue Hose holen und dann bin ich eingedeckt. Einfach göttlich.

Damit konnte ich mir ganz ruhig French Toast (eine neue Entdeckung von mir, wunderbar um Geld für Süßigkeiten zu sparen) gemacht, ich muss gestehen mit Erdbeeren (aber nur weil David sie gekauft hatte) und habe dann ganz ohne Hektik aber unter leichtem Zeitdruck meine Sachen gepackt und bin ins Curtis gegangen.

Dort habe ich die Ysaye Sonate No.6 und Die Clarke Viola Sonate gehört und noch andere Sachen die aber gegen die beiden einfach keine Chance hatten. Es war derselbe Geiger wie letzte Woche. Er war wieder brillant. Ich liebe die Ysaye Sonaten. Je öfter ich sie höre desto mehr offenbaren sie mir. Sie sind wie kleine Edelsteine. Je nach Blinkwinkel sehen sie anders aus.

Die Clarke Sonate war ein Feuerwerk der Violenschönheit. Die Bratschistin war eine kleine Asiatin, mit einer großen Bratsche und High Heels higher als ich sie je gesehen habe. Sie war extrem gut (fast so gut wie Irene) und die Sonate ist live einfach umwerfend. Ein Wechselspiel von Klavier und Viola. Einfach herrlich

Auf dem Weg nach Hause sind mir dann ein paar Gestalten im Kostüm entgegen gekommen. Halloween ist in Central City gar nicht so ein großes Ding. Was ich nicht so schlimm finde, weil ich dann nicht das Gefühl habe etwas zu verpassen.

So ich geh jetzt zufrieden und erfüllt schlafen,

Zeno

Dienstag, 30. Oktober 2012

The Storm



Der Sturm ist jetzt vorbei. Entgegen der Erwartungen der Medien ist weder Gas noch Wasser noch Strom ausgefallen. Tatsächlich hatte ich einen sehr entspannten und angenehmen Abend mit David, seiner Mutter und Erik. Wir haben Crêpes gemacht und gegessen und dann einen Film geschaut. Nachts habe ich dann die Fensterläden geschlossen, was aber nur bedingt sinnvoll war, weil ich andauernd raus gesehen habe um den angekündigten super Wunde zu sehen. Nun leider kam dieser hier nicht an, tatsächlich sind noch nicht einmal großartig viele Blätter von den Bäumen geweht worden. In Philadelphia ist bloß der Strom in North East Philly ausgefallen. Su weit ich weiß gab es noch nicht mal großartige Überschwemmungen. Alles in allem war es hier ein Sturm wie wir sie in Deutschland auch häufig haben und zu Letzt August hatten, als es bei uns vor dem Haus eine Tanne umgehauen hat.

Trotzdem haben die Menschen hier Vorräte für Wochen gekauft. Lustiger weise überwiegenden Milch, Eier und Brot. Die Public Transportation wurde heute wieder aufgenommen aber die meisten Offices, Läden und öffentliche Einrichtungen, wie Museum, Libary und Konzertsäle blieben geschlossen, werden morgen aber wieder den Betrieb aufnehmen. Dabei ging es nicht um eventuelle Gefahren durch den Sturm sondern darum, dass einfach auf den Straßen noch Äste und sonstige Sachen rumliegen und den Verkehr behindern würden. Unglücklicherweise ist in das Haus der Camden Volunteer ein Ast geflogen. Eine Schande ich fand dieses Haus einfach so cool. Aber vielleicht wird es ja jetzt halbwegs restauriert (eher unwahrscheinlich aber egal).

Atlantic City und New York muss es sehr hart erwischt haben. Atlantic City war klar, da es direkt am Meer liegt und auch genau da, wo der Sturm auf die Küste prallte. Dort hat ein wirklicher Hurrikan getobt und in New York muss es Überschwemmungen geben die die U-Bahn lahm legen und einige Gebiete sollen ohne Strom sein. Es gab 17 Todesopfer in New York.

Das ist etwas, was mich jedes Mal stört wenn so etwas passiert. Die Anteilnahme an den Angehörigen dieser Sturmopfer ist unglaublich groß (wobei nie gesagt wird, was das für Menschen waren) aber die Anteilnahme an den Obdachlosen die jeden Winter hier erfrieren oder an den knapp 300 Mordopfer pro Jahr in Philadelphia praktisch nicht existiert. Dabei sind das Dinge an denen etwas verändert werden kann. Sicher es ist sehr schwierig und die Problematik komplex aber ich glaube das jedes bisschen Geld und Kraft das in solche Gegenden in diese Menschen und vor allem in die Jugend dort gesteckt wird, in der einen oder anderen Form zurück kommt. Aber anstatt sich auf diese Dinge zu konzentrieren werden Berichte über die 17 Toten in New York (was mir im Vergleich zu anderen Hurrikans wenig vorkommt) gesendet. Es wird stundenlang über die Schäden berichtet, von denen klar war, dass sie auf uns zu kommen. Das stört mich jedes Mal und jedes Mal rege ich mich auf und jedes verschwende ich sinnlos Nerven und Energie darauf. 

Naja aber ich habe das jetzt einigen Leuten und hier kundgetan und jetzt geht es mir besser.

Dan Tag selbst habe ich bei Mark daheim verbracht und dort ein bisschen gearbeitet. Ich muss sagen ich fange an mich zu einem kleinen Arbeitstier zu entwickeln. Ich arbeite wirklich gerne und wenn ich dabei bin will ich auch alles vollendet und gut haben. Ich brauche es auch irgendwie zu arbeiten. Ein weiterer Tag daheim hätte mich wirklich genervt. Der größte Act ist mich zu überwinden etwas zu starten aber einmal angefangen habe ich wirklich Freude daran. Das hat schon irgendwie bei Telefunken angefangen. Die Arbeit dort war nicht anspruchsvoll oder anstrengend im körperlichen Sinne aber ich wollte arbeiten und auf eigentümliche Weise hat es mir Spaß gemacht dort alles möglich zu tun. Nach dem was ich bisher über das Chemie Studium gehört habe ist das auch ganz gut.

Nun ja ich mache mich auf die Suche nach etwas Süßem. 

Euch allen eine gute Nacht,

Zeno

Montag, 29. Oktober 2012

Sandy



Der Hurrikan ist bisher eine bittere Enttäuschung! Ich hatte mich auf Sturzbäche von Wasser und rasende Böen gefreut und was gab es bisher: Ein wenig Regen und ein starker aber nicht unmenschlicher Wind. 

Heute Morgen habe ich mir frei genommen bzw. frei bekommen. Ich habe meine Klienten angerufen bis auf eine bei der ich nie durchkam und das Office war geschlossen. Also habe ich ausgeschlafen, gemütlich gefrühstückt und ein bisschen Wäsche gewaschen. Davids Mama ist gerade im Haus und die Frau ist toll. Unglaublich liebenswert, freundlich und sie hat die Küche richtig gründlich geputzt. Ich habe heute in einer super sauberen, ordentlichen Küche gekocht. Es war wie daheim. Einfach toll. Endlich noch jemand der denkt, dass die Küche das Herz des Hauses sei. Mittags habe ich dann ein bisschen mit meiner Family gechattet und ein bisschen von Zuhause an dem ARSP Blog gearbeitet.
Leider hat der Zugang zur ARSP Website nicht funktioniert sonst hätte ich noch an dieser arbeiten können. Sehr mysteriös aber versteh einer die Technik. Nach dem Chat bin ich dann im „Hurrikan“ spazieren gegangen. Es war irre die Stadt so leer zu sehen und ich wurde ordentlich durch gepustet und durch nässt. Aber meine neue Jacke hat sich bewährt. Tatsächlich bin ich während des Spaziergangs fast verglüht, weil ich noch einen Schaal und eine Jacke darunter an hatte. Aber kein Lüftchen und kein Tropfen hat mein Hemd berührt. Meine Jeans ist immer noch nass und meine Socken auch aber meine Haare und meine Brust waren trocken. Hach da hab ich ein gutes Teil gekauft.

Abends habe ich dann noch Spätzle (leider etwas salzig) gemacht und ein bisschen Film geschaut. Mal schauen vielleicht kommt Sandy ja heute Nacht oder morgen, dann hätte ich die Storm experience aber bis jetzt ist das alles nur heiße Luft der Medien.

Gute Nacht und bis morgen,

Zeno

Sonntag, 28. Oktober 2012

Halloween und Hurrikans



Heute gibt es einen Doppelpost. Sowohl gestern als auch heute werden verarbeitet.
 
Zuerst mal gestern:
So gegen zwei habe ich Toya und ihre Freundin Zala vom Busbahnhof abgeholt. Die beiden haben heute bei mir geschlafen und haben das Wochenende in Philly verbracht. Zuerst mal hab ich sie ein bisschen durch meine neue Heimat geführt und die beiden waren ziemlich erstaunt, dass ich so viel über Philly weiß (alles von diesen wunderbaren Tafeln die in der Stadt stehen und von den Berichten der Phialdelphians). Sie könnten jemanden gar nicht so durch Berlin führen (beides Berlinerinnen). Ich glaube das ist diese typisch Phänomen „Dorfjugend zieht in die Stadt und kann gar nicht genug von ihr haben“. Mark zum Beispiel lebt hier schon seit seiner Kindheit war aber noch nie im Curtis. Virginia Ironside schrieb einmal: „Dinner Partys auf dem Land sind immer furchtbar. Die Landbevölkerung fragt mich Londoner immer nach der aktuellen Shakespeare  Inszenierung. Als ob irgendein Londoner in das Theater gehen würde!“ Das trifft es glaube ich sehr gut. Ich kann gar nicht genug von den Konzerten, Festivals, Partys, dem Leben hier bekommen.

Wo wir gerade bei Party sind. Abends sind wir dann auf eine Couch Surfing Halloween Party gegangen. Es war so unglaublich toll. Es war eine Kostüm Party, leider hatten wir keine also sind wir ohne hin. Dort wurden uns dann die Hauskostüme gegeben. Ich hatte ein viel zu kleines Michael Jordan T-Shirt an und fühlt mich blöd. Nichtsdestotrotz habe ich mit ganz viele Leuten geredet und ganz viel leckere Sachen gegessen. Besonders lustig waren zwei Hispanische Frauen. Die eine aus Peru und die andere aus Kolumbien. Sie waren als Nutten verkleidet. Die beiden haben innerhalb von einer Stunde fast alle betrunken gemacht. Jeden außer mir wurde ein Drink nach dem anderen in die Hand gedrückt. Gegen 10 konnte außer mir kaum jemand mehr gerade stehen. Äußerst lustig. Gegen elf habe ich dann auch mein Kostüm getauscht und bin ab dann als Ladybug (Marienkäfer) herum bewuselt. Ich habe eine Studentin vom Curtis kennen gelernt und konnte ihr sagen, dass sie wirklich ganz göttlich spielt. Dann habe ich eine Deutsch kennen gelernt die mit einem Austauschprogramm von IKEA hier ist und ich habe ganz viel nette Menschen kennen gelernt. Toya hat ganz vielen Leuten ihre Handynummer gegeben und sehr viele Kontakte geknüpft. Ich weiß nicht. Ich tue mir da schwerer. Ich komm nie auf die Idee Leuten meine Handynummer zu geben und ich finde auch total selten Leute bei denen ich wirklich sagen würde, dass ich mit ihnen mehr mache als auf der Party zu quatschen. Vielleicht bin ich einfach zu kompliziert wer weiß. Ich hatte unglaublich viel Spaß und werde definitiv mehr solche Partys besuchen und viel mit den Couch Surfern unternehmen.

Wir sind um halb vier gegangen. Wir haben einen Street Trolley (so eine Art S-Bahn) nach Hause genommen und waren dann gegen vier daheim. Um elf sind wir aufgestanden und haben gemütlich den Tag gestartet.

Heute bin ich unglaublich müde. Toya und Zala sind relativ früh nach Hause, weil falls der Hurrikan kommt die Busse nicht fahren und sie hier festsitzen würden. Also habe ich sie zum Bus begleitet und bin dann zurück geschlendert. Die Stadt ist gerade wahnsinnig ruhig. Das Sprichwort „Die Ruhe vor dem Sturm“ kommt nicht von ungefähr. Alle Springbrunnen sind aus. Die Busse fahren nicht mehr und die Geschäfte schließen alle früher. Es sind kaum Menschen auf der Straße und alles ist ruhig. Es ist beunruhigend. Es ist alles angespannt. Eine wahnsinnige Stimmung. Ich glaube nicht, dass der Hurrikan hier so stark wütet. Ich denke es wird stark winden und regnen aber damit hat es sich. Naja mal schauen.

Ich darf morgen auf jeden Fall länger schlafen, weil eine meiner Klientinnen abgesagt hat. Das tut gut. Ich werde jetzt eine Kleinigkeit essen und bald schlafen gehen.

Euch allen eine gute Nacht,

Zeno

Samstag, 27. Oktober 2012

Die Kehrseite



Gestern war kein besonders guter Tag. Hauptproblem war eigentlich, dass ich seit zwei Wochen nie wirklich viel Schlaf bekommen habe, weil ich immer unterwegs war und morgens früh raus musste. Wenn ich müde bin werde ich immer etwas empfindlich und launisch. Auf der Arbeit war das nicht schlimm, schließlich war ich alleine (Mark ist Projekte im Norden besuchen und Katharina zu Hause in Washington). Deswegen habe ich den ganzen Tag nur an der Datenbank für die Akten gearbeitet. Eine unglaubliche Arbeit bei der man verrückt wird, wenn man sie zu lange macht.
 
Nach dem ich dann fertig war bin ich noch einkaufen im Reading und habe dort knapp $15 gelassen. $5 für Gemüse, weil das was ich brauchte nicht im Angebot war, $4 für Kokosmilch (reiner Wucher) und $6 für einen Zimtschneckenring um endlich mal wieder etwas Zuckriges zu essen. Mit drei Tüten bepackt (man bekommt alles immer in eine extra Tüte gepackt, warum keine Ahnung), wollte ich dann nach Hause als mir eingefallen ist, dass mir noch Brühwürfel fehlen. Also bin ich auf dem Heimweg bei Wholefoods vorbei, weil ich dachte „Naja ein popliger Brühwürfel wird schon nicht so teuer sein“. Tja naja falsch gedacht. $6 für eine Packung Veganer Hähnchen Brühe (wie das möglich sein soll muss man mir noch erklären). Sehr verärgert habe ich 20 min gewartet, da gerade Feierabend war. Zu Hause angekommen habe ich gleich angefangen zu kochen, um auch pünktlich ins Orchester zu kommen. Leider ist mir dann aufgefallen, das mir für meine Suppe eine einzige Zitrone fehlt und ich es mit dem Kochen nicht mehr schaffe. Also das ganze geschnippelte Gemüse in den Kühlschrank schnell alles zusammen gepackt und in Richtung Bus geeilt.

Ich war fünf Minuten zu früh. Der Bus war pünktlich du ist genau um 7.05pm an mir vorbei gerauscht. Also bin ich schnell zur U-Bahn. Leider hat mich der Angestellte in die falsche Richtung geschickt. Da war mir dann alles zu blöd. Ich war müde, hungrig, unausgeglichen und ich hatte mich den ganzen Monat vom Orchester abgemeldet. Ich bin nach Hause. Auf dem Weg habe ich eine Zitrone für $1 gekauft und dann zu Hause die Suppe gekocht. Nach dem Essen habe ich dann einen Film gesehen. Was keine so gute Idee war, weil es eine Szene gab in der ich wirklich weinen musste. Eigentlich peinlich, weil der Film nicht so besonders war.

Der Film hieß V wie Vendetta und laut Wikipedia war das mal ein britischer Comic der nach dem 2. Weltkrieg entstanden war und in dem die Angst vor einem neuen dritten Reich verarbeitet wurde. Nun das sagt das meiste. Es ist ein Gewaltregime, dass die Menschen unterdrückt mit einem Führer der mit eiserner Faust Krieg führt. Während dessen werden alle die nicht ins Raster passen entführt und getötet.

Die Szene die mich so berührt hat war folgende:
Eine Frau wurde entführt, weil sie im Widerstand ist. In ihrer Zelle entdeckt sie, auf eine Klopapierrolle geschrieben, die Biographie einer Schauspielerin. Dies war lesbisch und hat erzählt, wie sie ihr Coming out hatte, ihre Lebensgefährtin während eines Dreh gefunden hat und sie beide gemeinsam ein glückliches Jahr „voller Rosen“ hatten (eine schöne Metapher). Dann wurde zuerst ihre Lebensgefährtin entführt und dann sie. Sie schrieb von der Angst die sie hatte aber am meisten bewegt hat mich der letzte Teil:

„I hope that you can escape this place. I hope that things turn better but what I hope most of all is that you understand what it means when I tell you that, even though I do not know you and even though I may never meet you, love with you, cry with you or kiss you, I love you, with all my heart. I love you. 

Valerie”

Diese Szene hat mich unglaublich berührt und dieser letzte Absatz hat mich wirklich zum Weinen gebracht. 

Das blöde an meiner Situation hier ist, dass ich in solchen Situationen niemanden habe, den ich kurz mal anrufen kann und mit ihm oder ihr reden nur um auf andere Gedanken zu kommen oder einfach nur um zu hören ach ist doch nicht so schlimm. Ich bin hier mehr oder weniger alleine. Natürlich habe ich hier Yvonne wofür ich sehr dankbar bin, weil sie wirklich ein ganz tolles Mädchen ist aber sie ist in Camden, was ein logistisches Problem darstellt und außerdem kann ich sie nicht so dermaßen nerven. Das ist so der einzige Punkt der nicht ganz so toll ist hier.

Es ist ziemlich schwer neue Leute kennen zu lernen. Die Schule und die Uni als Begegnungspunkt fallen weg und über das Orchester und Couch Surfing lerne ich zwar Leute kennen aber das sind halt vorerst nur Bekanntschaften. Nun ja. Es ist glaube ich ganz gut, weil ich dann lerne wie ich alleine mit solchen Situationen umgehen kann und wer weiß vielleicht finde ich hier ja noch ein paar Freunde.

Wie dem auch sei. Ich geh jetzt nach Central City rein. Ich kriege Besuch. Euch einen schönen Tag,

Zeno

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Stille

Heute war ein stiller Tag.

Im Office war ich alleine und habe an den Newlettern rumgebastelt. Einem E-Mail Newsletter und einem Print News letter. Ich muss dabei immer an Yanbo denken, die Stunden um Stunden Schriftarten, Zeilenabstände und alles mögliche andere berechnet, damit der Newsletter auch möglichst gut aussieht. Ich dagegen setzte mich hin und porbiere mit Publisher so lange rum bis ich ein halbwegs gutes Ergenis habe.

Sehr still war es auch zu Hause. Bis vor zwei Stunden war ich allein im Haus habe Kleinigkeiten erledigt und die Stille genossen. Es gibt so Tage da ist die Abwesenheit von Musik, Stimmen und lauten Klängen so erfüllend. Das ist es was ich an den Quakern so mochte. Ein einhalb Stunden Stille in denen sich der Kopf beruhigen kann. Der Geist entspannen und die Gedanken zur Ruhe kommen. Es sind solche Momente in denen ich mich auf seltsame Art erfüllt fühle. Nicht wie mit Musik. Musik lässt das Herz höher schlagen. Es ist auch nicht wie ein gutes Gespräche in dem ich in völlig neue Richtungen denke. Es ist ein Moment in dem die Ohren ruhen und ich mich einfach zufrieden und ausgeruht fühle. Einfach nur daliegen und irgendwann einschlafen.

Das ist es auch was ich jetzt machen werde. Sweet dreams euch allen,

Zeno

Mittwoch, 24. Oktober 2012

The Curtis experience



Heute war ich mal wieder im Curtis. Nach einem etwas längerem und etwas stressigen Arbeitstag (Katharina ist perfekt darin mich mit ständig wechselnden Aufgaben zu versorgen) bin ich etwas gerädert nach Hause. Dort habe ich schnell ein paar Kleinigkeiten erledigt und bin dann los geeilt zum Curtis.
 
Heute standen wieder unglaubliche Solisten mit unglaublichen Werken auf der Bühne. Besonders hervorgestochen haben aber Zwei (leider ist die Bratsche nicht Teil davon). Einmal ein Violinvirtuose und dann das Shostakovich Cello Konzert No.1. 

Der Geiger war ein spindeldürrer, sich sehr elegant bewegender Junge. Er ist ein Jahr jünger als ich und hat ein Gesicht wie in 15 jähriger. Er hat Spinnenfinger und sehr lange Arme. Er war absolut brillant. Er hat eine Beethoven Violinsonate mit viel Lebhaftigkeit, Leichtigkeit und in Perfektion gespielt. Das Glanzstück war aber Winewiaskis Fantasie über Themen aus der Oper Faust. Es ist ein abartig schweres Stück, von einem Violinvirtuosen zur Selbstinszenierung geschrieben. Er hat sie absolut unglaublich gespielt. Er stand da, hat seinen Oberkörper praktisch nicht bewegt und die ganze Zeit seine Finger fixiert. Seine Technik war absolut perfekt (sofern das möglich ist). Sein Arm hat sich nie unnötig bewegt, seine Finger kaum merklich von der Seite gehoben und sein Bogen war selbst im schnellsten Tempo immer fest im Griff. Sein Bogenzug und Druck waren genau abgestimmt, so dass keine Note rau wirkte. Seine Flageolette waren von solcher Klarheit, dass sie zu vibrieren schienen. Er war ein Fels. Unerschütterlich. Eine solche Gefasstheit und technische Perfektion habe ich bisher nur bei (der unglaublich, göttlichen…) Hilary Hahn erlebt. Absolut faszinierend.

Das Konzert wurde vom Shostakovich Cello Konzert No.1 abgeschlossen. Es war ein Klangerlebnis ohne Gleichen. Das Konzert verband Virtuosität, harmonische Spannung und moderne Energetik. Die Musik ging Wort wörtlich unter die Haut (ich hatte 30min Dauergänsehaut) und hat eine gleichzeitig berührt und aufgehetzt. Während der Kadenz saß ich nur da vor Ehrfurcht vor diesem unspielbaren Klangerlebnis. Der dritte Satz hat dann die große Stärke der modernen Musik benutzt. Die Energetik. Moderne schnelle Sätze besitzen eine aufputschende und gerade zu elektrisierende Wirkung. Jedes Mal wenn ich Stravinsky höre fühle ich mich voller Kraft und Energie. Genau so ging es mir mit diesem Satz. Ich bin förmlich heim geflogen so voller Kraft fühlte ich mich.

Wie ihr seht, war das ein sehr gelungenes Konzert. Ich freue mich auf jedes einzelne der Recital und ich denke ich werde so schnell nicht enttäuscht werden. Besonders geehrt hat mich, dass die beiden Damen die neben mir saßen (zwei unglaublich süße 65jährige Damen, die gemeinsam Urlaub in Philly machen und die ganze Zeit darüber diskutier haben welche Läden ihren Enkeltöchtern wohl am besten gefallen würde) mich für einen Curtis Studenten gehalten haben. Hach da wächst das Ego doch gleich um zehn Meter.

So ich muss jetzt dringend schlafen gehen. Gute Nacht euch allen

Zeno

Erschöpfung



Gestern war ein wirklich unspektakulärerer Tag. Auf der Arbeit war ich reichlich unproduktiv, allerdings erst nach zwölf als ich alle meine wichtigen Aufgaben erledigt hatte. Danach gab es nicht so viel zu tun für mich und ich saß ein bisschen rum, wurde müde und habe mir überlegt wie ich den Rest der Woche zu bringen werde.
 
Nach der Arbeit habe ich ein paar Briefe weggebracht und ein Kanister Milch gekauft (für $4 also ungefähr 1€ der Liter). Ansonsten war ich noch in der Libary, habe Musik und zwei Filme ausgeliehen. Einen habe ich gestern noch gesehen. The Help. Ein Film über schwarze Nannys in weißen Familien in den 60gern. Wirklich gut.

Davor habe ich mir etwas zu essen gekocht. So nach und nach habe ich einen Grundstock an fertigen Gerichten eingefroren, die bei Bedarf nur noch aufgetaut werden müssen. Das ist sehr praktisch.

Nun ich geh zu Arbeit. Euch einen schönen Tag noch,

Zeno

Dienstag, 23. Oktober 2012

Let’s talk



Mein Tag gestern bestand im Wesentlichen aus Reden. Morgens hatte ich das erste Mal eine Klientin für die ich zum Glück nur Arons (botengänge) machen musste. Ich habe für sie einiges an Lebensmitteln und Waschzeug gekauft und für mich selbst eine Packung Bacon, extrem groß für knappe $3,50 was nicht billig ist aber die Packung wird dank dem Gefrierfach sehr lange heben und dann ist das okay. 

Nach dem Einkaufen und einräumen für die ältere Dame bin ich ins Office zurück. Dort war ich heute alleine und hauptsächlich damit beschäftigt zu Telefonieren, E-Mails zu schreiben und Kleinigkeiten zu erledigen. Nicht dass es nicht mehr zu tun gab aber die letzten Wochen hinterlassen langsam ihre Spuren und ich bin nicht mehr ganz so fit.
 
Gegen eins bin ich dann los eine weitere Klientin besuchen. Bei ihr besteht die Hauptaufgabe darin sie aus dem Haus zu begleiten und mit ihr zu reden. Sie ist eine nette alte Dame ohne Kinder, etwas grumpy, wie man hier sagt aber sehr sweet. Nach einer Stunde LAUTEM UND DEUTLICHEN REDEN habe ich sie wieder hoch begleitet und bin dann weiter zu einem Treffen mit einer neuen Klientin. Reichlich unspektakulär vor allem, weil wir nur ein Termin ausgemacht haben. 

Zurück im Office noch ein paar simple Tasks erledigt und dann bin ich in den Love Park und aheb mich mit einer Couch Surferin getroffen die neu in der Stadt ist. Wir haben geplaudert und sind gemeinsam durch die Stadt geschlendert. Es war viel Gelaufe (meine Beine tun immer noch weh) und viel Gerede (ich bin heute heiser) hat aber nichtsdestotrotz Spaß gemacht.

So ich geh jetzt arbeiten. Euch einen schönen Tag,

Zeno

Sonntag, 21. Oktober 2012

Pride and Projects



Nachdem ich heute Morgen den Post über Atlantic City hochgeladen habe, musste ich los laufen um rechtzeitig zum Bus nach New York zu sein. In New York war heute das Board Meeting (Vorstandstreffen) von ARSP, beziehungsweise der American Friends of ARSP. Aus juristischen Gründen existiert ASF/ARSP in den USA nicht sondern nur die American Friends of ARSP.
 
Im Bus habe ich Mark getroffen und mich nett mit ihm unterhalten. In New York angekommen sind wir erst mal frühstücken gegangen. Ich habe eggs benedict gegessen. Sehr lecker. Während des Frühstücks hat er mir die Struktur und die Probleme des Boards geschildert. Als wir fertig gegessen hatten kam Katharina und wir sind das Essen für das Board Meeting abholen gegangen. Wir haben es in das JCC (Jewish Community Center) gebracht und alles für das Meeting vorbereitet. Meine Aufgaben im Vorfeld und während des Board Meetings waren überwiegend Kleinigkeiten. So habe ich die Mappen mit dem Infomaterial für alle erstellt, also Kontaktlisten geschrieben, Briefe gedruckt und Handzettel erstellt. Dann habe ich während des Board Meetings Notizen gemacht (Mark meinte ich sei gut für die Aufgabe geeignet, weil ich sehr aufmerksam sei. Ich wurde noch nie aufmerksam genannt eher das Gegenteil). 

Wie man sieht keine spektakulären oder besonders spannenden Sachen aber nötig. Als das Board Meeting vorbei war bin ich zehn Köpfe größer gewesen. Ich habe fleißig mitgeschrieben, die Board Members haben alle nötigen Infos in ARSP Mappen mit ARSP Letterhead mit nach Hausegenommen. Die Namensschildchen mit dem ARSP-Logo drauf (dreimal dürft ihr raten wer die erstellt hat) haben sich allein für mich bewehrt, um die Notizen mit Namen zu versehen. Alles ist sauber und gut über die Bühne gegangen. Ich habe ein Gefühl für die Non Profit Landschaft bekommen und einen recht guten Einblick in die Lage von ASF in den Staaten.

In der letzten Zeit gibt es häufig Momente in denen ich vor Stolz auf mich fast platzen könne. Das erste Mal war als ich mich getraut habe in der Öffentlichkeit zu üben. Und in letzter Zeit immer mehr wenn ich sehe wie gut ich meinen kleinen Haushalt schmeiße und dabei noch 8h am Tag arbeite. Es bleiben einige Sachen etwas auf der Strecke zum Beispiel dieses Wochenende das Bratsche üben aber das gehört zum alleine leben dazu. Ich finde es einfach toll wenn ich alle meien Wäsche gewaschen habe, gebügelt und in den Schrank geräumt, die Küche geputzt und davor gekocht habe oder einfach nur mein Bad etwas von den ganzen Haaren befreie (unglaublich wie viele ich jeden tag verliere). Es gibt mir immer wieder das Gefühl selbstständig und unabhängig zu sein und ich habe mir vorgenommen das immer weiter auszubauen. 

Nun ja. Nach dem Board Meeting das etwas länger dauerte als gedacht, bin ich mit drei New York Volunteers in den Central Park und wie saßen dort eine Weile. Danach sind alle drei mehr oder weniger gleich nach Hause gegangen, was ein bisschen blöd war. Ich hatte mir ein Bus Ticket für sehr spät abends gekauft, weil ich dachte ich würde noch was mit denen unternehmen und ich hatte keine Ahnung wo ich in der Stadt hingehen sollte und was ich mir noch ansehen könnte und auch nicht wirklich Geld um großartig etwas zu unternehmen. New York ist glaube ich ein wirklich tolle Stadt wenn man etwas mit Leuten unternehmen kann, Geld ausgeben oder weiß wo man hinwill, wenn man aber so wie ich sich nicht weit von der Busstation entfernen kann, weil man sonst nicht mehr so genau weiß wo die war und allgemein kein Plan hat was man machen soll ist die Stadt nicht besonders prickelnd. New York hat mich dieses Mal auch nicht so ganz gepackt, vermutlich weil meine Heimatgefühle für Philly immer stärker werden. 

Im Endeffekt lief es darauf hinaus, das ich einfach ein, ein halb Stunden an der Bushaltestelle gewartet hab und zwei Busse früher gefahren bin. Während des Wartens habe ich mir ein paar Projekte im Kopf zurecht gelegt die diesen Monat und nächsten in Angriff und durchgeführt werden. Ich werde im Office eine Datenbank von den Akten und Unterlagen erstellen. Ich werde ein Wochenendtrip nach Boston machen und ich werde ein Quartett gründen. Jetzt bin ich wieder daheim und gehe schnell ins Bett um morgen nicht ganz so müde zu sein.

Gute Nacht und sweet dreams,

Zeno

This ist the life



Gestern waren ich und Yvonne zusammen mit Marie und Henry in Atlantic City. Es war einfach nur wow, umwerfend toll. Um acht wurden wir von den beiden bei mir abgeholt und sind dann zum Frühstück in ein Diner. Ein typisch amerikanisches Diner. Es sah aus wie in einem Film, Metallfassade, alte Tische, superfreundliche Waitresses, mit unglaublich viel Schminke im Gesicht. Ich habe Pfannkuchen gegessen mit Sirup und Bacon. Es war super lecker und ich war supersatt.
 
Dann sind wir weiter nach Atlantic City. Dort haben wir im Wesentlichen drei Dinge gemacht. Als erstes sind wir mit dem kleinen Boot der beiden ausgefahren. Wir sind raus auf den Atlantik und dort über die Wellen gehoppelt (ICH LIEBE DEN OZEAN) und wir sind durch die Bucht gefahren. Es war absolut wunderschön und es hat unglaublichen Spaß gemacht. Nachdem wir in einem Restaurant am Wasser, Mahi Mahi Burger (das ist ein Fisch) gegessen haben, der übrigens ebenfalls super lecker war, sind wir zurück und haben einen Walk durch Atlantic City gemacht.

Atlantic City ist das Las Vegas der Westküste, was bedeutet Casions. Wir sind in vier oder fünf Casions gegangen und haben uns die Mal angesehen. Casions sind Reizüberflutung pur. Man wird überschüttet mit visuellen Reizen, in Form von Blinken, Leuchten, Skulpturen und Bildschirmen dazu kommt das Piepen, scheppern und die Musik und die unglaublich vielen Menschen. Es ist boah.
Es war beeindruckend. Diese Gebäude sind darauf ausgelegt den Menschen möglichst effektiv und schnell das Geld aus der Tasche zu ziehen. Es hat alles auf mich den Eindruck eines abgeschwächten Drogenmarkts gemacht. Besonders hervorheben möchte ich das Taj Mahal Casino, dass gerade eben ein original deutsches Oktoberfest feiert…

Nach dem wir durch die Casinos sind beziehungsweise, als wir dann so dermaßen überfordert waren, dass mir die Ohren gepfiffen haben. Sind wir in ein Restaurant am Meer und haben dort zu Abend gegessen. Der dritte Teil des Tages bestand darin exzellentes Essen zu uns zu nehmen. Ich hatte Muscheln und einen Blick auf den Ozean. Ich liebe den Ozean. Er hat etwas so urtümliches und doch bewegtes. Er ist die visualisierte Sehnsucht. Es ist toll. Leider hatten wir nichts zum Schwimmen dabei aber ich war mit den Beinen im Wasser und wir werden irgendwann mal zurück kommen und im Ozean schwimmen.

Es war ein unglaublich toller Tag. Es hat so Spaß gemacht und Henry und Marie sind so tolle und liebe Menschen. Ein unglaublich netten offenes Pärchen, das gemeinsam und allein schon viel erlebt hat und so dermaßen liebenswert sind, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. 

Wie dem auch sei. Die Bilder werde ich morgen hochladen, weil ich jetzt los nach New York muss,

schönen Tag,

Zeno

Freitag, 19. Oktober 2012

Gemeinsam



Heute fällt der Post  sehr kurz aus. Yvonne ist da und wir haben Spätzle mit Daniela Gulasch gemacht. Als Nachtisch habe ich Pumpkinpie gekauft. Es war ein schöner Abend und ich genieße die Zeit mit ihr. Es tut gut mal wieder jemanden zum richtig quatschen zu haben.
 
Morgen fahren wir nach Atlantic City, mit den Fickenschers. Das wird soooooo toll. Ich freue mich einfach so unglaublich. 

Ich muss jetzt schlafen gehen. Morgen Abend verspreche ich etwas ausführlicheres zu schreiben

Gute Nacht,

Zeno

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Parents



Man sagt, dass man je älter man wird man seinen Eltern immer ähnlicher wird. Ich kann das nur bestätigen.
 
Nach der Arbeit, du der ich später noch komme, bin ich zum Reading Terminal Market. Das ist ein alter Bahnhof mitten in Central City, der Ende des 19. Jahrhunderts geschlossen und zur Markthalle umgebaut wurde. Es gibt dort viel frisches Obst und Gemüse und alles Mögliche andere. Ich habe mein persönliches Highlight entdeckt. Ein Gemüsestand einer asiatischen Familie, die das nicht agnz so frische Obst für 99ct das Pfund verkauft. Ich habe zwei Packungen Tomaten, eine Packung Paprika, eine Packung Äpfel, drei Packungen geschnittene Champions, eine Packung Minze, eine Packung Salbei und eine Zitrone für knapp $10 bekommen. Ein Spottpreis, vor allem, da meine einzige richtige Alternative in der Nähe Whole foods ist bei dem ich eine Packung Sahne für $3,29 gekauft, wohlgemerkt halbfett und nicht vollfett Sahne, die wäre teurer gewesen.

Überglücklich bin ich mit meinen Errungenschaften nach Hause gelaufen. Durch den Market zu laufen und das beste Gemüse aus dem ganzen Regal raus zu suchen hat Spaß gemacht. Ich hab mich gefühlt wie mein Vater, dem das Essen einkaufen immer Freude bereitet. Diese Gefühl wurde bei der zwei stündigen Kochorgie noch verstärkt. Ich habe Gulasch für morgen und den Rest der Woche gekocht. Das Teuerste, das Fleisch, hab ich bei uns im Tiefkühler entdeckt und das Bier, das ich nicht bekommen hätte, habe ich im Büro gefunden, das stand da rum, gehörte niemanden und war schon seit Monaten abgelaufen. Zum Abendessen habe ich mir Lachs mit Gurken, Zitrone und Pfefferminze gegart und dazu Süßkartoffelscheiben gebraten. Es war köstlichst.

Bevor ich mit dem Kochen allerdings anfangen konnte habe ich mich gefühlt wie meine Mama. Ich habe das Geschirr des Hauses aus und eingeräumt und Töpfe gespült und dabei Ravel gehört.
Bedeutend stärker, wie meine Mama, habe ich mich auf der Arbeit gefühlt. Dort habe ich beschlossen, dass die Akten mit System sortiert werden müssen und eine Datenbank her muss, wo welche Unterlagen zu finden sind. Das wird mein nächstes Longterm Project nachdem ich die Abrechnungen jetzt mehr oder weniger abgeschlossen habe.

Zwischen dem Sortieren habe ich noch zwei meiner zukünftigen Klientinnen kennen gelernt. Die eine ist recht kurz angebunden und will nur, dass ich für sie einkaufe. Die andere würde am liebst Stunden mit mir reden. Nun wir werden sehen, wie sich das alles entwickelt.

Nun muss ich aber schlafen gehen. Gute Nacht euch allen,

Zeno

p.s. man beachte bitte die neue Diashow an der Seite die alle meine persönlichen Highlights enthält

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Small things



Der Tag war mal wieder gut durchgeplant. Von dem üblichen Morgenritual bis mittags stimmte er mit dem gestrigen überein, ab da hat er andere Richtungen genommen. So bin ich heute Mittag nicht zu Lisa aufgebrochen sondern zu Shlomit, der Sozialarbeiterin und habe meine erste Klientin getroffen. Sie ist eine 95 jährige alt Dame. Sie ist ziemlich nett und will gerne wieder eine Katze haben.
Es war ein relativ kurzes aber nettes Treffen und danach bin ich zum Postoffice gegangen und habe die Abrechnungen von Juni, Juli, August und September losgeschickt. Das bedeutet ich bin jetzt endlich aus dem soll-Stand mit der Abrechnung. Juhu. Auf dem Weg zurück kam ich an einem Verizon Store vorbei und hatte dort ein Amerikaerlebnis.
 
Heute Morgen um neun habe ich meine Kopfhörer reingesteckt und wollte los, als plötzlich nur noch Ton auf einem Kopfhörer kam. Sehr ärgerlich. Ein Monat alt und schon geben die Superkopfhörer den Geist auf. Im Schaufenster vom Verizon Store sehe ich dann, dass mein Handy mit den Kopfhörern knapp $600 normal kosten würde. Da bin ich durch die Decke geschossen. $600 und dann gehen die bescheuerten Kopfhörer nach einem pupsigen Monat kaputt. Einem Monat, das ist nichts aber rein gar nichts. Die Dinger sollten Jahre heben. Also bin ich rein geschossen (eigentlich mehr rein gelaufen aber egal) und habe dem Verkäufer gesagt „I know I don’t have a receipt and the headphones are not necessarily part of the phone but they are just one month old and I want new ones”. Worauf der VErkäufer nur meinte “Oh that’s okay. I print the receipt for you and you can send them in”, worauf ich da stand und die Welt nicht mehr verstand. In Deutschland wäre ohne Beleg gar nichts gelaufen und bei den Headphones hätte der Verkäufer einfach auf Durchzg gestellt. Etwas verdattert und positiv überrascht bin ich mit einem Receipt und einer Telefon Nummer aus dem Laden marschiert. 

Zurück im Office habe ich noch ein paar Kleinigkeiten erledigt und bin dann flott nach Hause. Dort habe ich David getroffen, der mir erzählt hat, dass er jetzt häufiger in Westchester sein wird und deswegen nicht mehr mit mir food shoppen gehen kann. Das ist einerseits ärgerlich, weil ich jetzt nicht mehr so billig weg komme, andererseits nicht weiter tragisch, weil ich praktisch nur Fleisch und Gemüse und Kleinigkeiten kaufen muss. Brot, Kartoffeln, Nudeln und so Zeug hat es ja und ich denke die wird es hie rauch immer geben und selbst wenn, das Essen das ich für mich bisher gekocht habe hat immer drei, vier Tage gehoben. Also einmal kochen und dann erst wieder einkaufen. Das wird alles.

Heute Abend war ich dann nochmal im Curtis mit David. Es war auch beim dritten Mal umwerfend. Ich habe das „Introduction et Rondo Capriccioso“ von Saint Seans gehört und das Schuhmann Klavierkonzert (begleitet von einem Klavier) und ein Haydn Cellokonzert (ich liebe sie) und ein Martinu Sextett und eine Oboen Sonate (hu doch mehr als gedacht) gehört. 

Nach dem Konzert haben David und ich noch Davids Nichte besucht. Sie haben über Politik und Familienkram geredet. Es ist lustig hier ist Politik so unglaublich emotional.

Aber darüber will ich im Laufe der Woche noch ausführlicher schrieben.

Viele liebe Grüße und gute Nacht,

Zeno

Dienstag, 16. Oktober 2012

Termine



Den letzten Monat (unglaublich aber wahr. Ich bin schon ein Monat in den Staaten) bin ich immer unter Zeitdruck. Ich gehe von einem zum nächsten Appointment. Ich verplane meine Tage teilweise schon zwei Wochen im Voraus und lege mir jeden Abend einen Schedule für den nächsten Tag zurecht. Ich habe einen festen Ablauf morgens, aufstehen, 15min im Bad (30 mit duschen), 5 min alles zusammen packen, 20min Lunch vorbereiten, aus dem Haus gehen mit leichter Verspätung (alle Angaben ohne Gewähr). Das markanteste Zeichen, dass ich mich dem amerikanischen Busytum angepasst habe ist aber, dass ich einen Kalender ins Handy geladen habe und ihn auch benutze. Bisher nur für ARSP-Appointments, weil ich meine Privatleben recht gut im Griff habe aber wenn das an Terminen zu legt muss ich auch dafür einen Kalender erstellen.
 
Das Verrückte an der ganzen Sache ist aber ich mag es. Ich habe das Gefühl die Zeit hier zu nutzen. Ich weiß, dass ich alle Zeit die ich nutzen kann auch nutze und ich weiß auch, wann ich mit meiner Planung aufhören sollte und mich lieber entspannen. Das Ganze macht Spaß und es ist schön endlich mal zu jenen Menschen zu gehören, bei denen es schwierig ist einen freien Termin zu finden. Das einzige nervige ist, dass die ganzen kleinen Tätigkeiten, wie Briefeschreiben, putzen, Wäsche waschen, Bratsche üben, Kochen immer etwas auf der Strecke bleiben und deswegen Abends erledigt werden müssen, womit sich meine zu Bett geh Zeit immer weiter Mitternacht nähert. Aber selbst das ist kein Problem.

Ein gutes Beispiel für einen busy day. Nach dem oben beschriebenen Morgenablauf, bin ich im Büro angekommen habe E-Mails beantwortet und begonnen die Abrechnung zu vollenden. Um 10am war dann eine Feueralarm Übung (bei der ich mir gut Zeit gelassen habe und die Mail fertig geschrieben und abgesendet habe), danach wurde rum abgerechnet. Um 12 bin ich, leicht verspätet, weil ich dachte es sei erst um 1, zum Lunch mit Lisa gegangen und habe mir ihr zusammen im Diner gegessen und geplaudert. Danach bin ich ins Büro zurück habe die Abrechnung vollendet und begonnen das Büro zu organisieren und umzuräumen. Um halb sechs bin ich aus dem Büro und Schnur stracks zum Frisör. Dort nach einer Stunde raus und direkt nach Hause.

Zu Hause wurde erst gegessen (Suppe), dabei wurden die E-Mails gecheckt und beantwortet, dann wurde geübt, dann wurde gebügelt, danach wurden Briefe geschrieben und danach der Blogpost angefangen. Eigentlich wollte ich heute noch CDs fertig machen um sie morgen in die Bücherei zu bringen jetzt muss ich das halt morgen früh machen.

Wie ihr seht ein sehr strukturierter aber erfüllender Tag. Vor allem die vielen Bilder, die ich auf dem Weg gemacht habe, haben ihn doch sehr versüßt.

Viele liebe Grüße,

Zeno

Probier‘s mal…



Gestern bin ich den Tag etwas gemütlich angegangen, was hauptsächlich daran lag, dass ich um ein Uhr nachts aus Washington ankam und dann erst gegen zwei / halb drei geschlafen habe. 

De Arbeit war etwas langsamer als sonst aber erstaunlicherweise war ich doch recht produktiv. Ich habe die Abrechnung fast fertig (ich bin inzwischen in unserem Freiwilligen Jahr angekommen) und ich habe ein paar Kleinigkeiten hier und da erledigt. Heute wird wieder richtig gearbeitet, wobei das schwieriger wird, weil ich mich noch mit Lisa zum Dinner treffe. Nach der Arbeit bin ich dann in Richtung Post marschiert. Geliebte Einladungen verschicken. Nun auf der Post war mal wieder eine riesige Warteschlange, also bin ich zu einer anderen Filiale gegangen und siehe da nur zwei Leute vor mir.
 
Eigentlich hatte ich vorgehabt noch ins Konzert vom Curtis Symphony Orchestra zu gehen aber ich war schlichtweg müde und da hätte das keinen Sinn gehabt. Also bin cih zur Burlington Coat Factory. Einer Boutique naja eher einem Discounter, in Central City. Alex meinte da gäbe es billige Sachen und da ich nicht vorhatte noch mal so viel Geld für ein paar Hemden auszugeben klang das ziemlich perfekt. Nun es stellte sich heraus, das sich da schon öfters war. Ja sie haben billige Klamotten, ja sie haben sogar einige billige ganz hübsche Sachen aber nein kein einziges dieser Teile passt mir oder steht mir. Ich bin zu dünn.

Also lief es wieder auf Macys raus. Nach einer Stunde Suchen und rumwühlen in den Sonderangeboten habe ich auch eine Hose und ein Hemd (beide absolut wunderhübsch) für knapp $70 bekommen. Vertretbar. Nun ja ich glaube mein Hauptausgabenpunkt dieses Jahr werden Klamotten aber die kann ich ja alle mitnehmen, dann ist das okay. 

Abends habe ich dann noch Unmengen an Wäsche gewaschen und aufgehängt (ich vertraue dem Trockner nicht) und mir eine schöne Suppe gekocht. Nach der Suppe habe ich eine halbe Packung Eis gefuttert, mein Bedürfnis nach Zucker war gigantisch. Nach dem Essen gab es dann noch ein heißes Bad und dann bin ich selig in mein Bett gefallen.

So ich geh zur Arbeit,

Zeno

Sonntag, 14. Oktober 2012

Washington D.C.



Nachdem ich jetzt ein Wochenende in Washington verbracht habe, denke ich ist es an der Zeit die Stadt zu beschreiben.
 
Ich bin an der Union Station einem riesigen Bahnhof, für Busse und Züge rausgekommen. Die Unionstation ist ein großes sehr eindrucksvolles Gebäude. Wenn man aus der Station raustritt blickt man auf das Capitol, den Sitz des Parlaments. Der Innerebereich der Stadt, Downtown wenn man so will, besteht aus flachen massiven Prachtbauten. Washington ist die einzige Großstadt in den Staaten, in denen es eine Verordnung über die Höhe der Gebäude gibt. Nichts darf höher als das Capitol sein. Deswegen besitzt die Stadt keine richtige Skyline. Dafür besitzt sie die Washington Mall, eine kilometerlange Denkmalanlage. Sie führt vom Capitol zum Lincoln Memorial.

Auf dieser Mall stehen Gebäude, die den großen europäischen Bauten um nichts nachstehen. Es ist wie eine Ansammlung der größten Prachtbauten von Rom und dem Rest von Europa, wobei in der Mall die Inspiration durch die antiken römischen und griechischen Bauten sehr stark spürbar ist (bis hin zu einem Nachbau des Pantheons). Ich persönlich habe heute neun Denkmäler gesehen. 

Angefangen habe ich oder eher wir mit dem Washington Memorial. Ein riesiger 55,5 Fuß hoher Obelisk, umringt von Amerikaflaggen. Weiterging es mit dem Second World War Memorial, einem gigantischen Springbrunnen um den Marmorgebäude stehen. Danach zum Vietnam Memorial, einer Wand aus schwarzen Marmor auf dem die Namen der Gefallenen notiert sind (kein einziger Fickenscher dabei). Danach zum Lincoln Memorial, der einem antiken griechischen Tempel nachempfunden ist, davor befindet sich der Reflecting Pool (vor dem Martin Luther King seine berühmte Rede hielt). Dann ging es weiter zum Martin Luther King Memorial, einer riesigen Skulptur von Martin Luther King, der aus einem Berg hervorragt. Danach zum Korea Memorial, einer Ansammlung überlebensgroßer Soldaten Statuen. Dann weiter zum Roosevelt Memorial, einer großen Anlage, aus Stein und Wasser. Danach kamen wir zu einem etwas stiefmütterlich behandelten Denkmal für einen der Mitverantwortlichen für die Unabhängigkeit Amerikas. Zum Schluss kamen wir zu dem Jefferson Memorial, einer Nachbildung des Pantheons mit einer Statue in der Mitte.
Ich muss sagen die Nachbildungen der antiken Bauten haben mich nicht so beeindruckt. Die Nachbildung des Pantheons ist kleiner und es fehlt das Loch in der Decke. Aber viel mehr fehlt ihm die 2000 Jahre Geschichte die spürbar werden. Im Pantheon ist es fassbar, dass dieses Gebäude vor Jahrtausenden gebaut wurde und noch Jahrtausende stehen wird. Es ist ein Zeitzeuge von unglaublichem Alter, ein Denkmal der europäischen Geschichte. Das Jefferson Memorial hat es nicht geschafft dieses Gefühl zu vermitteln. Es war ein Zeuge für die Ursprünge der Staaten in Europa.

Was mich dafür besonders beeindruckt hat waren die Kriegsdenkmäler und das Roosevelt Memorial. Das second World War Memorial hat durch seine Anlage durch das Aufzeigen der beteiligten Staaten beeindruckt. Das Vietnam Memorial hat mich schockiert. So viele Namen. So viele Männer in meinem Alter, die ihren Familien, ihrer Chancen und ihren Träumen beraubt wurden. So viele unschuldige die mit ihnen getötet wurden. Es hat durch seine Nüchternheit bestochen. Ähnlich war es mit dem Korea Memorial. Es hat durch seine schlichte leicht unheimliche Anlage bestochen. Das Roosevelt Memorial hatte etwas Museumartiges. Es war eine lange Anlage und ein klarer Kontrast zu den monumental Bauten die es umgeben.

Die Washington Mall wird von ähnlich eindrücklichen Bauten umringt. Viele sind europäischen Metropolen nach empfunden. So gibt es einige Gebäude die durchaus auch in Paris stehen könnten.
Außerhalb Downtown ist Washington eine große Kleinstadt. Die kleinen Vorstadthäuschen (die um die $1,5 Mio. kosten), haben alle ein Vorgarten. Es gibt süße kleine Läden und man kennt sich gegenseitig (innerhalb seiner Nachbarschaft). 

Ich bin froh nicht hier zu sein. Einmal mag ich die Skyline und genieße das Cityleben und dann ist Washington bzw. die Washingtonians von der Nähe zur Politik geprägt. Die Menschen sind sehr auf Networking ausgelegt und deswegen noch freundlicher. Man fällt nicht als Hemdträger auf sondern als T-Shirt Träger. Und vor allem alles ist teuer. Washington ist abnorm teuer. Philly ist ungefähr so teuer wie Heilbronn. Washington entspricht eher München.

Alles in allem muss ich sagen, ich bin froh in Philly zu sein. Philly ist freundlich, hat eine Skyline und extrem unterschiedliche Viertel. Es gibt viele Kleinigkeiten zu entdecken, kaum Touristen und vor allem es ist kulturell aktiv. Ich vermute das gibt es in Washington auch aber nichts kann das Curtis übertreffen und das Philadelphia Museum of Art. Ich war zwar noch nicht drin aber ich weiß es einfach…

Nun ich kehre dann mal in meine Heimat zurück,

Zeno

P.s. alle Bilder von Washington werden in die Dropbox geladen. Tut mir leid die habe ich die letzte Zeit etwas vernachlässigt.

Eastern market, walking and pumpkins



Washington ist so krass anders als Philadelphia. Ich will mit der Beschreibung der Stadt, ihrer Sehenswürdigkeiten und dem Wesen dieser Machtzentrale noch bis heute Abend warten. Aber ich will von meinem wunderbaren Tag berichten.
  
Gestartet haben wir um halb elf mit einem Walk in Richtung Eastern Market. Das ist eine Art Wochenmarkt hier in Washington. Es gibt einmal Lebensmittel (von unglaublicher Qualität und unglaublichen Preisen) und viel Klamotten, Tand und Schmuck. Wir sind gemütlich herum geschlendert. Ich habe mir viele hübsche Sachen angesehen und einen wunderschönen, göttlichen Schaal gekauft. Eigentlich ist es kein Schaal sondern ein großes, schwarzes Tuch mit grauen Verzierungen. Es ist wunderbar. Allerdings fällt mir immer mehr auf, dass ich schlichtweg zu wenig normale Klamotten habe. Ich habe meine wunderschönen Hemden, die ich aber alltäglich nicht anziehen kann und will und abgesehen von ihnen nicht viel. Das bedeutet, dass ich mit neue Sachen kaufen muss (mein armes, armes Konto). Ich habe beschlossen, das Geld, das Ende dieses Monats mein übrig gebliebenes Geld im Hemden investieren.

Nach dem Eastern Market, sind wir durch die Stadt gelaufen. Wir sind um die 10km gelatscht und haben relativ viel gesehen. Wobei gesamt Washington etwas größer als Central City in Philly ist. Wie gesagt, über die Bauten und das Ambiente werde ich heute Abend im Bus berichten.

Nach der kleinen (oder nichts so kleinen) Stadttour, sind wir nach Hause, haben uns davor noch etwas zu Essen geholt und uns etwas ausgeruht. Abends sind wir dann los zu einer Pumpkin Party. Eine Roommate von Alex, bzw. deren Schwester hat die veranstaltet. Jeder musste etwas Pumpkinmäßiges mitbringen. Es gab Pumpkinfodge, -Kuchen, -Pudding, Pumpkinbeer in rauen Mengen und für mich warmen Applecider mit Cinammon. Es war sehr lecker und der Abend sehr schön. Ich habe viel mit Amerikanern geredet und darunter auch mit jemanden der Philly NICHT mag. Das kann ich in keinster Weise nach voll ziehen. Wie kann man Philly nicht mögen. Die Vororte vielleicht, da ist man nachts nicht sicher aber Central City ist he place to be. 

Diesen kleinen Kürbis habe ich mitgebracht


Naja. Ich habe mich trotzdem köstlich amüsiert und gegen Ende des Abends bin ich dann glücklich nach Hause und habe geschlafen.

So wir gehen jetzt los zu Washington Mall. Euch einen schönen Tag,

Zeno

Freitag, 12. Oktober 2012

Megabus



Ich saß bis vor einer Stunde im Bus von Megabus. Megabus ist ein Busunternehmen mit dem man für extrem wenig Geld zwischen Städte fahren kann, so bin ich zum Beispiel von Philadelphia nach Washington gefahren.
 
Vor meiner Fahrt nach Washington bestand mein Tag aus rumwabern in meiner Müdigkeit und natürlich meiner geliebten Abrechnung. Es war eigenwillig. Ich war so müde ich habe andauernd Kleinigkeiten vergessen. Wo ich die Büroklammer hingelegt habe, ob ich das Teewasser schon gekocht habe oder die Kartoffel jetzt schon fertig war. Am Ende des Arbeitstages hatte ich starke Zweifel an meinem Geisteszustand. Diese haben sich aber zu Hause beim Crêpes machen zerstreut.

Nach dem die Crêpes alles fertig waren, ich ein bisschen geübt hatte und die Taschen gepackt waren, bin ich in Richtung 30th Station losgelaufen. Nach einer halben Stunde Fußmarsch kam ich an der „Station“ an. Es war ein Schild vor dem so ca. 50/60 Menschen rumstanden. Das passende Schild und die passende Schlange zu finden hat mich so ca. 10min rumfragen gekostet. Endlich in der Schlange begann dann das Warten (bei 15° und starken Wind). Der Bus kam nur eine halbe Stunde zu spät, während der Wartezeit wurde mir Megabus erklärt. Der Grund für die niedrigen Preise ist, das an allen Enden gespart wird. Es gibt keine Tickets sondern Nummern, wer die Nummer hat (egal ob sie von ihm bezahlt wurde oder nicht) darf mitfahren. Die Arbeitsbedingungen sind mies. So gibt es die Angestellten, die den ganzen Tag an der Haltestelle stehen und die Nummern abhaken, aber nur die Zeiten bezahlt bekommen in denen der Bus auch da ist.

Nun ja. Ich muss Geld sparen, meine Prinzipien sind jetzt erst mal zweitrangig. In der Warteschlange habe ich mich noch mit einigen Leuten unterhalten aber im Bus haben fast alle (außer mir geschlafen). Nach drei Stunden Fahrt, mit Zwischenstopp in Baltimore (dem Geburtsort von Hilary Hahn) bin ich in Washington angekommen und von Alex in Empfang genommen worden.

Ich würde euch gerne die Stadt und vor allem die Wohnung beschreiben aber ich bin einfach zu müde. Ich gehe jetzt schlafen.

Gute Nacht,

Zeno