Dienstag, 30. Oktober 2012

The Storm



Der Sturm ist jetzt vorbei. Entgegen der Erwartungen der Medien ist weder Gas noch Wasser noch Strom ausgefallen. Tatsächlich hatte ich einen sehr entspannten und angenehmen Abend mit David, seiner Mutter und Erik. Wir haben Crêpes gemacht und gegessen und dann einen Film geschaut. Nachts habe ich dann die Fensterläden geschlossen, was aber nur bedingt sinnvoll war, weil ich andauernd raus gesehen habe um den angekündigten super Wunde zu sehen. Nun leider kam dieser hier nicht an, tatsächlich sind noch nicht einmal großartig viele Blätter von den Bäumen geweht worden. In Philadelphia ist bloß der Strom in North East Philly ausgefallen. Su weit ich weiß gab es noch nicht mal großartige Überschwemmungen. Alles in allem war es hier ein Sturm wie wir sie in Deutschland auch häufig haben und zu Letzt August hatten, als es bei uns vor dem Haus eine Tanne umgehauen hat.

Trotzdem haben die Menschen hier Vorräte für Wochen gekauft. Lustiger weise überwiegenden Milch, Eier und Brot. Die Public Transportation wurde heute wieder aufgenommen aber die meisten Offices, Läden und öffentliche Einrichtungen, wie Museum, Libary und Konzertsäle blieben geschlossen, werden morgen aber wieder den Betrieb aufnehmen. Dabei ging es nicht um eventuelle Gefahren durch den Sturm sondern darum, dass einfach auf den Straßen noch Äste und sonstige Sachen rumliegen und den Verkehr behindern würden. Unglücklicherweise ist in das Haus der Camden Volunteer ein Ast geflogen. Eine Schande ich fand dieses Haus einfach so cool. Aber vielleicht wird es ja jetzt halbwegs restauriert (eher unwahrscheinlich aber egal).

Atlantic City und New York muss es sehr hart erwischt haben. Atlantic City war klar, da es direkt am Meer liegt und auch genau da, wo der Sturm auf die Küste prallte. Dort hat ein wirklicher Hurrikan getobt und in New York muss es Überschwemmungen geben die die U-Bahn lahm legen und einige Gebiete sollen ohne Strom sein. Es gab 17 Todesopfer in New York.

Das ist etwas, was mich jedes Mal stört wenn so etwas passiert. Die Anteilnahme an den Angehörigen dieser Sturmopfer ist unglaublich groß (wobei nie gesagt wird, was das für Menschen waren) aber die Anteilnahme an den Obdachlosen die jeden Winter hier erfrieren oder an den knapp 300 Mordopfer pro Jahr in Philadelphia praktisch nicht existiert. Dabei sind das Dinge an denen etwas verändert werden kann. Sicher es ist sehr schwierig und die Problematik komplex aber ich glaube das jedes bisschen Geld und Kraft das in solche Gegenden in diese Menschen und vor allem in die Jugend dort gesteckt wird, in der einen oder anderen Form zurück kommt. Aber anstatt sich auf diese Dinge zu konzentrieren werden Berichte über die 17 Toten in New York (was mir im Vergleich zu anderen Hurrikans wenig vorkommt) gesendet. Es wird stundenlang über die Schäden berichtet, von denen klar war, dass sie auf uns zu kommen. Das stört mich jedes Mal und jedes Mal rege ich mich auf und jedes verschwende ich sinnlos Nerven und Energie darauf. 

Naja aber ich habe das jetzt einigen Leuten und hier kundgetan und jetzt geht es mir besser.

Dan Tag selbst habe ich bei Mark daheim verbracht und dort ein bisschen gearbeitet. Ich muss sagen ich fange an mich zu einem kleinen Arbeitstier zu entwickeln. Ich arbeite wirklich gerne und wenn ich dabei bin will ich auch alles vollendet und gut haben. Ich brauche es auch irgendwie zu arbeiten. Ein weiterer Tag daheim hätte mich wirklich genervt. Der größte Act ist mich zu überwinden etwas zu starten aber einmal angefangen habe ich wirklich Freude daran. Das hat schon irgendwie bei Telefunken angefangen. Die Arbeit dort war nicht anspruchsvoll oder anstrengend im körperlichen Sinne aber ich wollte arbeiten und auf eigentümliche Weise hat es mir Spaß gemacht dort alles möglich zu tun. Nach dem was ich bisher über das Chemie Studium gehört habe ist das auch ganz gut.

Nun ja ich mache mich auf die Suche nach etwas Süßem. 

Euch allen eine gute Nacht,

Zeno

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