Mittwoch, 30. Januar 2013

Fernseher und Konzerte



Ich habe heute geholfen den Fernseher einer meiner Klientinnen in die Rehab zu bringen. Da sie nicht vor hat die Rehab je wieder zu verlassen. Es ist irgendwie traurig, da sie wenn sie wollte wieder fitter werden könnte. Das meinte zumindest Ruth, ihre ehemalige Social Worker, die geholfen hat den Fernseher zu ihr zu bringen. Aber ich glaube, dass bei vielen meiner Klienten der Wille, erloschen ist wieder aufzublühen. Viele haben sehr schwierige Zeiten durch gemacht oder sind unglaublich alt (94 und 96). Die Klienten, die multiple Healthissues (wie es  so schön auf Englisch heißt) haben, haben ihren Willen nochmal alleine und ohne Hilfe zu leben verloren. Ich ahbe zwei die einfach vor sich hin existieren. Nun man muss dagegen halten, dass ich natürlich mit solchen Menschen arbeite. Wenn sie alleine leben wollten und oder fitter wären, dann wären sie nicht Teil dieses Programms.

Abgesehen von diesem sehr aufschlussreichen Unternehmen habe ich heute mit David mal wieder das Curtis besucht. Heute war ein Graduation Recital. Ein Komposition Schüler hat sechs seiner Werke präsentiert. Es war sehr spannend. Das erste Stück war für ein gemischtes Ensemble mit Percussion. Es hat mich stark an Anton Webern erinnert. Ein sehr spannendes Werk (butterflies and Dragons) aber anstrengend. Darauf folgten zwei Stücke für Tenor und Klavier, moderne Kunstlieder. Dann kam ein wirklich großartiges Stück für Solotenor, kleinen Chor, Streicher und Harfe und zum Abschluss kam ein Stück für Streichseptett, das David sehr gefallen hat.
Nach einer Pause kamen dann noch das Mendelssohn Violinkonzert und ein Bläserquintett. Beide phänomenal gespielt und wunderschön. Es ist witzig, weil ich Mendelssohn nicht gerne höre. Als Aufnahme erscheint er mir immer wie ein dichter Dornenbusch, wenn ich ihn aber live höre dann gefällt er mir. Dann lichtet sich der Busch und ich erblicke die Rose in der Mitte.

Alles in allem war es ein sehr erfolgreicher und schöner Tag. Das wir heute 17° Celsius hatten hat übrigens sehr dazu beigetragen. Gute Nacht und träumt was Schönes,

Zeno

Potluck in South Philly


Mein Tag begann gestern um halb fünf, als der Hund beschloss, dass er jetzt bellen muss. Dieses dumme Vieh hat mich schon so oft um sieben geweckt aber halb fünf ist neuer Rekord. Nach dem die Mordgedanken, dann langsam verflogen und ich nochmal eine Stunde geschlafen hatte, bin ich dann aufgestanden und habe mir ein Frühstück gemacht. Da ich immernoch bedeutend früher wach war als geplant, hatte ich Zeit mir Spiegeleier mit Salat zu machen.

Im Office habe ich dann lauter Kleinigkeiten erledigt, die aber gemacht werden müssen. Nach einem nicht übermäβig spannenden Arbeitstag bin ich dann nach Hause geflogen habe schnell ein bisschen Guacomole gemacht und dann ging es los nach South Philly zu einem Potluck.

So nach und nach kenne ich den Groβteil der aktiven Couch Surfer in Philly. Was sehr schön ist. Ich komme so oft wie möglich zu den Events und habe jedes Mal eine wunderbare Zeit. Diesesmal auch wieder. Ich habe mich wunderbar mit Iris unterhalten können und ganz viel super leckeres Essen gegessen. Irgedwann in nicht all zu ferner Zukunft werde ich auch einen Potluck bei mir daheim veranstalten.

Aber davor muss ich erstmal wieder arbeiten. Bis dann,

Zeno

Dienstag, 29. Januar 2013

A nasty day


Der Tag gestern war von permanenter Kälte gepraegt. Als ich aufstand war es relativ angenehm in meinem Zimmer aber unten in der Küche war es kühl und als ich mich, dann auf den Weg zu meiner ersten Klientin gemacht habe, habe ich gefroren. Es war eine äuβerst unangenehme Mischung von Regen udn Schnee die nach und nach die Kelidung durchweicht und sie dabei auch runterkühlt. Leider war ich den Groβteil des Tages unterwegs, wo durch der Schneeregen gut Zeit hatte mir auch das letzte bisschen Wärme zu entziehen.

Abgesehen davon war der Tag eigentlich relativ angenehm. Meine Klienten waren alle erfreut mich nach einer Ewigkeit (ein einhalb Wochen) wieder zu sehen und ich habe ihnen schön fleissig von dem Trip erzählt.

Abends dann habe ich mich erstmal etwas zu Hause aufgewärmt und bin dann ins Orchester gegangen. Es ist schön wieder richtig zu spielen. Als Teil einer Gruppe. Ich mag das Gefühl und die Dynamik, im Orchester zu sein und an etwas mit zu wirken.

Nun ja. Ich muss jetzt arbeiten. Schönen Tag euch allen noch,

Zeno

Montag, 28. Januar 2013

Back home



Der Tag gestern bestand mal wieder hauptsächlich aus einer Autofahrt. Wir haben etwas länger geschlafen und Jasper hat uns ein wunderbares Frühstück gemacht. Er wohnt in einem Apartment im Studentenviertel von Pittsburgh. Das Apartment hat Charme durch die spärliche Möblierung. Es ist eine typische Studentenwohnung.

Nach dem Frühstück dann ging es zurück auf die Straße. Wir sind weiter  sechs Stunden Auto gefahren. Dieses Mal nur durch Pennsylvania. Ich war irgendwann an einem Punkt an dem ich dann nur noch nach Hause wollte. Das viele Gefahre ist zwar irgendwie schön aber anstrengend und es schlaucht auf die Dauer.

Als ich dann irgendwann die ersten Anzeichen meiner geliebten Heimatstadt Philadelphia erblickte war ich wirklich glücklich und als ich dann zu Hause war und tatsächlich in meinem Zimmer saß und auspackt, habe ich erst gemerkt wie anstrengend der Trip war und wie schön. Ich habe sehr viel Spaß gehabt und viel gesehen. Ich habe einiges erlebt und bin jetzt froh wieder in meinen Alltag zurück zu kehren.

Ich muss jetzt arbeiten gehen. Schönen Tag euch allen,

Zeno

Samstag, 26. Januar 2013

Roadtrip



Heute war ein recht unspektakulärer aber doch sehr großartiger Tag.

Ich bin um zehn aufgestanden und habe schöb geduscht und dann mit Mark und seinen Freunden gefrühstückt und einen recht gemütlichen Morgen gehabt. Es gab Bananenbrot und Kuchen und sehr guten Kaffee. Nach dem Frühstück sind Mark und ich nochmal nach Downtown gefahren und haben uns dort mit Anna Magdalena auf einen Kaffee getroffen. Ich mag Anna Magdalena sehr gerne. Sie hat eine sehr zurückhaltende Art, was ich wirklich gerne mag.

Nach dem leider etwas kurzen Treffen sind wir dann aufgebrochen in Richtung Pittsburgh. Heute habe ich realisiert, dass ich einen echten Roadtrip mache. Ich in einer Woche über 2000 Meilen mitgefahren habe den Mittleren Westen, die Appalachen, Chicago, Cincinnati und Pittsburgh gesehen. Ich habe es sehr genossen und ein Gefühl für die Größe des Landes und für das Land selbst auch gewonnen. Ich habe Bluegrass und Blues gehört während ich durch das Land gefahren bin aus dem die Musik kommt.

Wir haben während unserer Fahrt etwas Radio gehört und speziell ein Programm namens Prairie Home. Es ist eine Art Satireshow, einfach unglaublich lustig. Besonders schön war es, dass der Mond aufging und wir Stundenlang den Mond direkt vor dem Gesicht hatten. Es war einfach toll.

Trotz allem sind wir heute knapp acht Stunden gefahren und ich bin tierisch gerädert. Ich bin froh wenn wir morgen, nach fünf Stunden Fahrt, zu Hause sind.

Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht,

Zeno

Freitag, 25. Januar 2013

Projektbesuche



Der Tag heute war überaus interessant. Begonnen hat er im Hostel. Nach einer doch recht erholsamen Nacht, haben wir ein nettes Frühstück eingenommen und ich habe den Plan für den Tag erfahren. Im Wesentlichen bestand er daraus die beiden Projekte in Chicago zu besuchen, Katharina am Flughafen ab zu setzten und dann zu Marks Freunden raus fahren, bei denen wir die Nacht verbringen.

Die Projektbesuche waren sehr informativ. Ich habe viel über unsere Partner gelernt, darüber wie ASF in den Vergangenheit funktioniert und wie es jetzt funktioniert. Ich finde es sehr spannend vor allem, weil ich auch denke, dass ich viel über offiziellen Umgang mit Menschen lerne. Zuerst haben wir Pia besucht. Sie arbeitet in einem Altenheim in Chicago und danach Anna Magdalena, die in einem Holocaust Memorial arbeitet.

Was für mich sehr interessant war, war zu sehen welchen Eindruck (sowohl positiv als auch negativ) verschiedene Freiwillige hinterlassen haben. Ich glaube ich werde einer jener Freiwilligen sein an die man sich einfach gar nicht erinnert. Ich werde einer jener sein, die ihre Arbeit gemacht haben und auch gut gemacht haben aber jetzt keine besonders herausragende Leistung vollbracht haben (um ganz ehrlich zu sein, wüsste ich auch nicht was ich großartig entwickeln könnte). Und um ganz ehrlich zu sein, das ist okay. Ich will, dass alle zufrieden sind und bis jetzt war das der Fall und mir macht meine Arbeit Spaß. Von Zeit zu Zeit muss ich mir sagen, dass ich da bin damit die anderen Freiwilligen ihre großartigen Sachen vollbringen können und damit meine Klienten jemanden zum reden haben aber diese Momente sind sehr selten und vergehen schnell. Ich mag meinen Job und ich werde ihn nach diesem Jahr glaube ich sehr vermissen. Auf jeden Fall will ich ASF weiterhin unterstützen, in welcher Form auch immer.

Nachdem wir dann Katharina abgeladen haben sind wir dann zu Marks Freunden gefahren. Sie sind unglaublich tolle Menschen, in einem sehr luxuriösen Haus in den Suburbs. Ich hatte einen schönen Tag und morgen kommt noch ein schöner Morgen dazu und dann heißt es ab zurück nach Pittsburgh und von da nach Philly. Nach Hause. Ich glaube ich werde da einfach ins Bett fallen und sehr lange und gut schlafen.

Gute Nacht und schöne Träume,

Zeno

Donnerstag, 24. Januar 2013

The windy City



Heute war es so weit. Ich bin in die Windy City gekommen. Nach ca. vier ein halb Stunden Schlaf in einem sehr billigen Hostel in Lafayette, einer Stadt in Indiana, sind wir relativ früh in Richtung Chicago aufgebrochen. Nach einer Stunde Fahrt kamen wir dann in einen echten White Out (Schneesturm). Wie aus dem nichts hat es angefangen zu schneien aber nicht einfacher flockiger runter Sinkender Schnee. Es war wie als hätte jemand eine Schneekanone angestellt. Man konnte keine fünf Meter weit sehen, der Verkehr war in wenigen Minuten auf Schritttempo runtergefahren (auf dem Highway) und innerhalb einer halben Stunde lagen ca. 50cm Schnee. Nach einer Stunde Traffic (wie man den Stau hier so schön nennt) kamen wir dann aus dem Gürtel und wie als hätte jemand die Kanone ausgestellt. Es war irre. 500m hinter uns stürmte es wie in den Alpen und bei uns fiel kein Flöckchen vom Himmel.

Dann schließlich war es so weit wir waren in Chicago. The Windy City. Jeder hat mich vorgewarnt, dass es sehr kalt sein soll, da in Chicago die arktischen Winde einfach über den See durch die Stadt fegen. Nun sagen wir so: Kalt ist eine sehr, sehr großzügige Untertreibung. Ich bin nach unserer Ankunft alleine durch die Stadt gebummelt und musste alle fünf Minuten in einen Laden oder etwas gehen, weil ich sonst erfroren wäre. Es hatte -13° und der Wind war wie ein Messer, das jede noch so kleine Ritze findet und zu sticht. Das hat mich nicht davon abgehalten die Stadt zu erkunden und viele Bilder zu machen aber nach zwei Stunden war so unglaublich kalt, dass ich mich eine Burgerbude gesetzt habe und einen Cheeseburger mit Pommes gegessen habe, nur um mich aufzuwärmen. Danach bin cih dann an der Oper vorbei und habe gesehen, dass in einer Stunde La Bohème läuft. Kurzerhand habe ich beschlossen, einen kleinen Opernbesuch zu machen. Es war unglaublich teuer $54 aber es war jeden Cent wert. Die Oper war toll, die Solisten überragend. Das einzige was ich jetzt nicht so super fand war, dass die Inszenierung originalgetreu war. Also mit historischen Kostümen und etc.. Ich bin großer Fan moderner Inszenierungen, weil sie mir etwas zu denken geben und ich den Kontrast, zwischen jahrzehnter, manchmal sogar jahrhunderter alter Musik und modernen Theater mag, so fern die Inszenierung nicht total übertrieben ist.

Naja. Nach der Oper bin ich dann noch durch die Stadt getingelt. Glücklicherweise, kam die Sonne raus und der Wind hatte sich gelegt also war es zwar kalt aber solange ich lief war es okay. Ich habe ganz viele Bilder gemacht und beschlossen, dass Chicago eine großartige Stadt ist. Sie ist sauber, die Menschen sind super freundlich, sie ist gigantisch und es ist viel los, gleichzeitig sind die Menschen nicht gehetzt oder stehen unter Dauerstrom. Sie ist einfach eine sehr angenehme Metropole. Besonders gefallen hat mir die Architektur und die Kunst die überall in der Stadt präsent ist. Das einzig dumme ist, dass es mit dem Bus 19h nach Philly ist, ansonsten könnte ich nochmal einen Wochenendtrip machen und Fliegen will ich nicht. Nun ja, das ist definitiv nicht mein letztes Mal in den USA und ich werde definitiv noch einmal nach Chicago zurück kehren aber dann im Frühling oder Herbst.

Jetzt lade ich noch ganz viele Fotos von meinen Unternehmungen hoch. Ihr könnt sie dann in der Slideshow begutachten. Einen wunderbare Nacht und schöne Träume,

Zeno