Ich habe heute geholfen den Fernseher einer meiner
Klientinnen in die Rehab zu bringen. Da sie nicht vor hat die Rehab je wieder
zu verlassen. Es ist irgendwie traurig, da sie wenn sie wollte wieder fitter
werden könnte. Das meinte zumindest Ruth, ihre ehemalige Social Worker, die
geholfen hat den Fernseher zu ihr zu bringen. Aber ich glaube, dass bei vielen
meiner Klienten der Wille, erloschen ist wieder aufzublühen. Viele haben sehr
schwierige Zeiten durch gemacht oder sind unglaublich alt (94 und 96). Die
Klienten, die multiple Healthissues (wie es
so schön auf Englisch heißt) haben, haben ihren Willen nochmal alleine
und ohne Hilfe zu leben verloren. Ich ahbe zwei die einfach vor sich hin
existieren. Nun man muss dagegen halten, dass ich natürlich mit solchen
Menschen arbeite. Wenn sie alleine leben wollten und oder fitter wären, dann
wären sie nicht Teil dieses Programms.
Abgesehen von diesem sehr aufschlussreichen Unternehmen habe
ich heute mit David mal wieder das Curtis besucht. Heute war ein Graduation
Recital. Ein Komposition Schüler hat sechs seiner Werke präsentiert. Es war
sehr spannend. Das erste Stück war für ein gemischtes Ensemble mit Percussion.
Es hat mich stark an Anton Webern erinnert. Ein sehr spannendes Werk
(butterflies and Dragons) aber anstrengend. Darauf folgten zwei Stücke für
Tenor und Klavier, moderne Kunstlieder. Dann kam ein wirklich großartiges Stück
für Solotenor, kleinen Chor, Streicher und Harfe und zum Abschluss kam ein
Stück für Streichseptett, das David sehr gefallen hat.
Nach einer Pause kamen dann noch das Mendelssohn
Violinkonzert und ein Bläserquintett. Beide phänomenal gespielt und
wunderschön. Es ist witzig, weil ich Mendelssohn nicht gerne höre. Als Aufnahme
erscheint er mir immer wie ein dichter Dornenbusch, wenn ich ihn aber live höre
dann gefällt er mir. Dann lichtet sich der Busch und ich erblicke die Rose in
der Mitte.
Alles in allem war es ein sehr erfolgreicher und schöner
Tag. Das wir heute 17° Celsius hatten hat übrigens sehr dazu beigetragen. Gute
Nacht und träumt was Schönes,
Zeno