Gestern habe ich mich nach acht Stunden nicht
so harter und deswegen sehr angenehmer Arbeit mit Addie auf einen Kaffee
getroffen. Addie kommt ursprünglich aus Taiwan und studiert hier Webdesign. Ich
habe sie auf der New Years Eve Party in Fishtown kennen gelernt.
Wir haben uns zuerst im Starbucks getroffen,
uns einen Kaffee geholt und sind dann in ihr Apartment gegangen. Sie wohnt
mitten in Center City in einem Loch. Es ist ein Multifunktionszimmer (Küche,
Esszimmer, Schlafzimmer und Arbeitszimmer) und ein Bad. Das ganz spärlich mit
einem Bett, einem Tisch mit drei Stühlen und ein paar Kleinigkeiten
eingerichtet. Sie zahlt $900 im Monat. Ich habe mein ultimatives Luxushaus, mit
Möbeln und allem, und zahle $500 pro Monat (naja eigentlich ASF). Ich könnte so
auch gar nicht wohnen, mit so wenigen Möbeln. Das wäre mit zu trist. Nun ja das
liebe Geld.
In ihrer Wohnung haben wir uns dann hingesetzt
und viel geredet. Die arme Addie ist gerade etwas durch den Wind, im
Wesentlichen weiß sie nicht, in welche Richtung sie gehen will. Ich habe ihr
einfach nur zugehört und ihr das gesagt, was ich mit meinen 20 Jahren weiß. Es
war auf zweierlei Art witzig. Einmal kennen wir uns kaum haben uns aber auf
Anhieb gut verstanden und waren sehr offen zueinander und zweitens habe ich
erst gemerkt wie selbstbestimmt und selbstsicher ich im Bezug auf meine Zukunft
bin. Ich weiß, was ich studieren will und wo, ich weiß so grob die Richtung in
die ich in meinem Leben gehen will habe aber j alle Zeit der Welt, da das
Chemie Studium Ewigkeiten dauert und ich so lange Zeit habe, um mir zu
überlegen was ich genau machen will. Ich lasse einfach alles auf mich zukommen
und wenn mir etwas reizvoll erscheint dann mache ich es. Viele meinten, ob ich
damit nicht Zeit verschwenden würde aber ich denke mir, dass sich die Zeit die
ich mir jetzt nehme sich später auszahlt und meine Erlebnisse die ich jetzt
mache, mache ich als freier, ungebundener, junger Mensch, also die perfekte
Zeit dafür.
Naja. Addie und ich sind dann noch zu mir nach
Hause gegangen, wo ich und David dann Essen machten und wir noch einen
wunderbaren entspannten Abend hatten.
So ich gehe jetzt mal wieder an die Arbeit.
Bis dann,
Zeno
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