Sonntag, 20. Januar 2013

Enttäuschung und Freude



Der Tag gestern war im Wesentlichen von zwei Punkten bestimmt.

Der erste war, dass ich zusammen mit Yvonne, Toya und Philip in das Benjamin Franklin Institute of Natural Sciences gegangen bin. Es ist ein riesiges Gebäude und es ist ziemlich teuer. Ich bin schon oft daran vorbei gelaufen und habe es mir auch schon von innen angesehen und gedacht ja das muss ich mir mal ansehen. Also sind wir gestern rein gegangen.

Ich war ziemlich enttäuscht. Es hat wirklich $16.50 gekostet und ich habe nichts Neues gelernt. Das Motto des Museums ist es junge Menschen für Naturwissenschaften zu begeistern. Es gibt überall kleine Attraktionen, wie ein Teslaspule die loslegt, wenn man genug gekurbelt hat, ein Stand in dem man die Wettervorhersage moderieren kann und so weiter. Die Kinder rennen von einem zum nächsten und sind aufgedreht und hyperaktiv wie auf einem Kinderspielplatz. Als solcher wird er auch angesehen. Keines der Kinder hat sich auch nur ein bisschen für den eigentlichen Vorgang hinter dem „Experiment“ interessiert. Das wichtigste war, dass sich irgendetwas bewegt und oder blinkt. Hinzu kommt, dass die Kleinen einen völlig falschen Eindruck von Naturwissenschaften bekommen. Es gab eine Show am Eingang zu Aggregatzuständen. Es wurde mit flüssigem Stickstoff rumgespielt. Es sind Dinge kaputtgegangen, es hat schön gedampft und alle waren begeistert von Chemie. Dabei ist das noch nicht mal Chemie sonder Physik. Es gab weder ein Reaktion noch eine weiter führende Erkenntnis, wie jene, dass die Eigenschaften eines Stoffes temperaturabhängig sind. Die Kinder werden später alle ganz begeister in ihre erste Chemiestunde gehen, in der Überzeugung, das wichtigste schon zu wissen, nämlich, dass man aus Dünger und Reinigungsmitteln, Sprengstoff herstellen kann und dann nach einem Jahr furchtbar frustriert sein, weil sie weder verstehen, was eine exotherme Reaktion ist, noch wie die Keto-Enol-Tautomerie funktioniert. Ob das dann unbedingt Begeisterung für die Naturwissenschaft eckt oder nur für den Beruf des Special Effect Designers, frage ich mich dann.

Das zweite große Ereignis gestern war der Potluck in University City. Ich habe Addie mitgeschleift und hatte eine wirklich wunderbare Nacht. Ich habe tonnenweise Essen gegessen und mich ganz arg toll mit ganz arg vielen Leuten verstanden. Ich habe viele Leute wieder getroffen, die ich auf einem der vorherigen Events kennen gelernt habe und wir haben uns wunderbar verstanden. Was mich besonders erstaunt hat war, dass alle so positiv auf mich reagiert haben. Obwohl ich so introvertiert bin und auch ziemlich schlecht im socializing haben sich alle an mich erinnert und jeder war froh mich wieder zu sehen. Es war wirklich wunderbar und hat meinem Selbstbewusstsein einen großen Schub gegeben, vor allem, weil ich wirklich die Hälfte der Leute kannte. Ach das war toll.

So ich gehe jetzt in die größte Mall Pennsylvanias und sehe mir das mal an. Bis dann,

Zeno

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