Sonntag, 31. März 2013

Stille Ostern


Ich hatte sehr schöne Ostern. Begonnen habe ich mit einem Quaker Worship. Wie zu Weihnachten bin ich auch an Ostern zu den Quakern gegangen und habe mich in Stille versenkt. Es tut so unendlich gut eine Stunde lang nur den Blick in sich selbst zu richten und es ist erstaunlich was man alles seiht wenn man erst mal den Alltag, die Arbeit und die ganzen Zerstreuungen hinter sich lässt.

Nach diesem sehr erholenden und bestärkenden Erlebnis habe ich einen Haushaltstag vollbracht. Ich habe Wäsche gewaschen, getrocknet und gebügelt, Viola geübt, mein Zimmer aufgeräumt und gesaugt. Mein Bad geputzt, Musik auf meinen Rechner überspielt, meine Bettlaken gewaschen und die Küche geputzt. Um Ostern zu feiern habe ich einen Hefekranz gebacken, der finde ich wirklich toll geworden ist und zum Abendessen habe ich Lamm mit Couscous und Gemüse gekocht und natürlich Ostereier angemalt.

Das mag jetzt nach relativ langweiligen Ostern klingen und eigentlich war es das auch und eben deswegen hat es mir gefallen. Nach all der Action, dem Trubel der letzten Wochen und dem was die nächsten Wochen noch vor mir liegt tut ein Tag als fleißige Hauselfe und eifriger Osterhase sehr gut und ein sauberes Zimmer, ein voller Kleiderschrank und das Gewissen morgen früh Leckeren Hefekranz zum Frühstück zu essen sind wunderbar. Ich muss sagen, dass das ein sehr gelungenes ruhiges und vor allem stilles Ostern war. David ist zwar nach Hause gekommen aber trotz allem war ich den Großteil des Tages allein was mir ebenfalls sehr gut getan hat.

So ich bin jetzt fix und alle vom Haushalt und gehe schlafen. Gute Nacht euch allen,

Zeno


Samstag, 30. März 2013

Fairmount Park



Heute Morgen naja eher Mittag bin ich von der Sonne geweckt worden und habe ganz gemütlich geduscht, ein Frühstück gekocht, etwas geskyped und bin dann ins Office. Ich hatte einen Telefontermin mit den Washington Freiwilligen und Mark um das Seminar zu besprechen. Ich freue mich auf das Seminar aber leider hat das Treffen etwas länger gedauert und so kam ich dann zu spät zu Michelle mit der ich nochmals an dem Stück für nächste Woche gearbeitet habe. Es wird glaube ich erstaunlich gut. Aber man soll den Tag nie vor dem Abend loben.

Als wir dann fertig waren habe ich mir einen T-Shirt Stift bei Staples (eine Schreibwarenkette in den USA) gekauft und mir ein T-Shirt mit den USA darauf gemacht. Es ist wirklich schön geworden und ich habe es gleich angezogen. Denn den Rest des Tages habe ich damit verbracht durch Farimount Park zu fahren. Es hatte wunderbares Frühlingswetter draußen und ich hatte Lust mal wieder etwas Natur zu sehen. Fairmount Park ist ein gigantischer Park der entlang des Schyukills (ein Fluss hier) verläuft. Er erstreckt sich über fast 4 Meilen und ist wirklich wunderschön. Aber leider auch sehr hügelig. Die fixe Idee eine Fahrradtour zu machen anstatt zu wandern habe ich bei dem zwanzigsten steilen Hügel bitter bereut. Trotzdem war es wirklich schön mal wieder alleine in der Natur zu sein und die Vögel zuhören und vor allem den Frühling zu sehen. Alles sprießt und wächst. Die Blumen kommen an allen Ecken heraus und die Bäume erwachen alle zu neuem Leben.

Irgendwann war ich allerdings in North Philly und der Tag neigte sich dem Ende zu. Das wäre alles kein Problem müsste ich nicht durch Germantown zurück fahren und das letzte was ich wollte ist nachts allein mit einem Fahrrad durch das Ghetto zuckeln. Also bin ich im Rekordtempo zurück nach Hause. Mit Beinen die sich wie Pudding angefühlt haben bin ich dort dann pünktlich zu Sonnenuntergang eingetroffen und habe mir dann, weil ich so ausgelaugt war einfach die Tiefkühlpizza gemacht die seit drei Monaten im Tiefkühler „reift“. Es gibt eindeutig schlimmeres Essen aber die Pizza gestern war um Welten besser.

Jetzt schaue ich noch einen Film über Musik und gehe dann schlafen. Gute Nacht,

Zeno

Glückliche Zufälle



Ich habe gestern ziemlich verschlafen. Ich war so unglaublich müde, dass ich einfach den Wecker überhört habe. Als ich dann aufgewacht bin hatte ich aber keine Lust mir jetzt übermäßig Stress zu machen. Zur Not wäre ich einfach länger im Office geblieben. Glücklicherweise gab es abgesehen von den Einladungen für das Washington Event nicht so dermaßen viel zu tun und ich musste nicht länger im Office bleiben eher im Gegenteil.

Nach der Arbeit habe ich dann noch etwas eingekauft für Ostern. Ich habe mir Hefe für einen Hefezopf geholt und zwei Stücke Lamm. Dummerweise habe ich beides bei Whole Foods gekauft. So hat mich ein Pfund Lamm $10 gekostet und drei Päckchen Trockenhefe $4. Nun ja. Es ist ein Feiertag da kann man schon mal etwas Geld springen lassen.

Zu Hause habe ich dann schnell einen Weinkuchen gebacken, da ich abends auf Michelles Geburtstag eingeladen war und ich etwas mitbringen wollte. Er ist ganz okay geworden. Ich war etwas zu knausrig mit dem Zucker aber egal. Der Geburtstag selber war wirklich schön. Ich habe die Couch Surfer alle wieder getroffen und es gab vegane Pizza. Ich muss sagen die war wirklich super. Ich hatte kein Geburtstagsgeschenk aber glücklicherweise kamen heute die Tickets für die Curtis Oper und sie haben mir ein Ticket zu viel geschickt also konnte ich ihr eine gratis Oper anbieten mit mir und meiner amerikanischen Familie. Sie klang recht angetan.

Ach es war ein schöner Tag. So ich muss jetzt kurz die Küche putzen und dann ganz kurz ins Office zur Seminarbesprechung. Bis dann,

Zeno

Freitag, 29. März 2013

Freedom Seder



Katharina hatte mich vor einer Woche gefragt, ob ich Lust hätte an einem Passah Fest im jüdischen Museum teil zunehmen. Natürlich habe ich sofort ja gesagt, obwohl mir die Geschichte von Passah nicht ganz präsent war. Für alle diejenigen denen es genau so geht eine kurz Version:

Passah ist ein zehntägiges Fest an dem die jüdische Gemeinde dem Exodus (der Sklaverei und Befreiung) gedenkt. Es sind zehn Tage da an die Zehn Plagen erinnert wird. Traditionell wird jeden Abend ein Service gehalten und es wird viel über Freiheit geredet.
Am 4. April 1969 hat eine jüdische Gemeinde zusammen mit Afroamerikanern einen sogenannten Freedom Seder veranstaltet. Ein Jahr nach dem Tod von Martin Luther King haben sich Juden und Afroamerikaner getroffen und gemeinsam über Freiheit reflektiert und die Parallelen zwischen ihren Schicksalen entdeckt. Gestern wurde im Rahmen des „Philadelphia international Festival oft the Arts“, einem mehrwöchigen Festival in dem alle möglichen Kulturen kleine und sehr viele nicht so kleine Veranstaltungen organisieren, ein Freedom Seder wie eben jener 1969 veranstaltet. Afroamerikaner aus Philadelphia, Mitglieder der methodistischen Kirche und die jüdische Gemeinde haben gemeinsam ein Abend zum Thema Freedom veranstaltet. Natürlich mit koscheren Essen und extrem guten Speakern.

Ich saß an einem Tisch mit Barbara, Katharina zwei älteren Afroamerikanerinnen, und drei älteren jüdischen Frauen, die vor Energie und Redelust nur so sprudelten. Da ich eine Stunde zu früh dagewesen bin hatte ich auch noch Zeit mir das Museum (National Museum of American Jewish History) anzusehen. Sehr interessant und extrem gut aufgearbeitet. Das Programm selber war unglaublich interessant und hat thematisch natürlich sehr gut zu meinen Interviews gepasst. Von den acht Rednern möchte ich vier hervorheben. Einmal wäre da Rabbi Arthur Waskow. Er war Teil des erst Freedom Seder 1969 und er hat vor drei Tagen mit 70 weiteren Menschen vor dem Weißen Haus einen Freedom Seder veranstaltet und fordert Freiheit für unsere zukünftigen Generationen, in dem wir unsere Umwelt von dem Pharao Großkonzern befreien. Für ihn sind die Großkonzerne die den Golf von Mexiko mit Öl verseucht haben , die in Afrika den Menschen die Ernte ruiniert, die zwingt ihre Produkte zu kaufen, der Pharao von dem es sich zu befreien gilt.
Der zweite war Hon. David Oh, dessen Vater Flüchtling aus Korea war und der erzählt hat, dass sein Vater nie das Militär kritisierte, da er als er von Nord nach Südkorea geflohen ist von eben diesen gerettet wurde. Er ist mit seiner Familie zu Fuß geflohen und nach dem sie ununterbrochen über Stock und Stein gelaufen sind standen sie vor einem Hügel und waren so schwach und so entkräftet, dass sie einfach nicht mehr laufen konnten und sie haben sich hingesetzt und wussten, jetzt werden sie sterben und in eben diesem Moment kamen amerikanische Gis und haben sie in ihre Lager, in die Freiheit getragen.
Die dritte Person die ich bemerkenswert fand war Deborah Block. Sie ist eine junge jüdische Schauspielerin, die das Fringe Festival (ein zwei wöchiges Theater Festival in dem es hauptsächlich um neue experimentelle Arten des Theaters handelt) in Philly organisiert. Sie hat gesagt, dass sie sich als Künstlerin immer wie ein Misfit (ein Außenseiter, der nicht in die Gesellschaft passt) gefühlt hat und dass sie gelernt hat nicht die Gesellschaft dafür zu kritisieren sondern es ihre Aufgabe ist die Gesellschaft so zu öffnen, dass sie als Misfit ein Teil davon wird.
Zum Schluss möchte ich den Reverent Mark Kelly Tyler (Ph.D.) hervorheben. Er ist der Reverent der afroamerikanischen Gemeinde, die anwesend war, und er hat gesagt, dass unser heutiges Civil Rights Movement sich um die Bildung dreht, dass der nächste Schritt zur Freiheit der allgemeine Zugang zur Bildung ist. In Philly werden jetzt ca. die Hälfte der öffentlichen Grund- und Mittelschulen geschlossen, da die Stadt kein Geld hat und in Camden übernimmt der Staat New Jersey die Schulen, da der Notenschnitt der Schulen zu schlecht sei, was bedeutet, dass man all jene Schüler die gut sind (sprich weiß und etwas besser situiert) in eine Schule steckt und diejenigen die schlecht sind (Schwarze, Hispanics) in eine andere.

Nach den Reden gab es dann noch ein gigantisches koscheres Buffet mit tonnenweise Süßem. Es war köstlich und der ganze Abend hat mich meinem Projekt, mich dem Begriff Freiheit zu nähren, sehr voran getrieben.

Nun muss ich aber mal Arbeiten. Bis dann,

Zeno

Donnerstag, 28. März 2013

Walking into Spring



Ich bin gestern recht viel durch die Stadt gelaufen. Es war mal wieder Klientenbesuchstag und ich habe Meilen zu Fuß zurück gelegt. Gestern war es aber besonders schön, da der Frühling beginnt, die Sonne scheint und die paar Blumen die in Kübeln gezogen werden anfangen zu blühen. Ich mag den Frühling unglaublich gerne. Es hat etwas so wunderbares wenn die Tage länger werden, das Wetter langsam angenehmer und vor allem wenn die Pflanzen anfangen zu sprießen.

Meine Klienten waren auch alle etwas munterer als sonst. Nunja einer hatte einen besonders schlechten Tag und ich musste ihn davon überzeugen, dass er nicht sterben wird (wobei ich mir bei seinem körperlichen Zustand und seinem Alter fast wie ein Lügner vorkam).

Zum Abschluss meines Arbeitstages bin ich mal wieder in die Suburbs raus und zurück. Während der einstündigen Rückfahrt habe ich dann etwas mit einer sehr guten Freundin geskyped. Als ich dann wieder in Center City war habe ich mich aufgemacht zum Couch Surfer Treffen. Dummerweise bin ich dabei an Urban Outfitters vorbei gekommen, der Sonderangebote hatte und habe eine Hose für knapp $15 gekauft. Das Treffen selber war wie immer großartig. Ich habe eine Jambalayapizza gegessen, die absolut göttlich war und viel mit den anderen gequatscht.

So jetzt muss ich wieder an die Arbeit. Bis dann,

Zeno

Mittwoch, 27. März 2013

Salsa



Mein Arbeitstag gestern habe ich hauptsächlich damit zugebracht zusammen mit Mark das Seminar durch zu sprechen und die Planung noch etwas voranzutreiben. Da nur noch knappe zwei Wochen bleiben muss jetzt etwas Dampf gemacht werden. Aber ich denke es wird schon werden und das Seminar wird sehr gut. Neben der Seminarplanung habe ich mich dann mal wieder mit unserem Drucker rumgeschlagen, der seit gestern rote Schlieren auf jedes dritte Papier macht. Sieht besonders toll auf der Einladung für den Konsul aus.

Als das alles dann so weit durchgesprochen war bin ich schnell zu Five Guys gehuscht. Ich hatte nicht die Zeit um zu Hause zu Essen also habe ich mir mal einen Burger außerhalb gegönnt. Nun der Burger war gut aber ich finde Shake Shacks besser und da beide gleich teuer sind gehe ich eher zu denen.

Nach dem Burger bin ich nach Chinatown. Dort im zweiten Stock des „Chinatown House oft he Arts“ ist die Tanzschule „Art in Motion“. Ich habe mich letzte Woche für einen achtwöchigen Salsa Anfängerkurs eingetragen. Gestern war die erste Stunde. Da ich gleich am Anfang gezahlt habe, bekam ich das Paket für gerade Mal $64 arg viel günstiger geht fast nicht.
Das Tanzen selber (oder eher die ersten Versuche) haben viel Spaß gemacht. Wir haben drei Schritte gelernt, die wir die Woche über üben sollen und wir haben angefangen in Paaren zu tanzen. Doch ich glaube Salsa tanzen wird was Tolles. Außerdem ist unsere Instructor eine sehr nette junge Hispanic, deren Akzent mich sehr an den von Susanna erinnert.

Zum Abschluss des Tages habe ich dann noch David interviewt. Das Interview war recht kurz aber inhaltlich. Ich gebe mir Mühe es bei Zeiten hoch zu laden.

So ich muss jetzt Klienten besuchen. Bis dann,

Zeno