Donnerstag, 29. August 2013

This is the end



Am elften September 2012 bin ich in den USA gelandet. Heute ist der 30. August 2013. In wenigen Stunden werde ich im Flieger von Philadelphia nach Frankfurt sitzen und die USA verlassen. Ein Jahr ist vorbei. Es ist zu Ende. Nach so vielen Tagen ist es jetzt einfach zu Ende. Die meisten meiner Mitfreiwilligen sind sehr emotional aber ich fühle mich einfach so als würde jetzt alles vorbei ziehen. Der Akt ist vorbei, der Vorhang schließt sich der nächste zieht auf. Alles ist so wie es sein soll und ich weiß alles ist und oder wird gut. Der Abschied war schwer aber nicht definitiv. Es ist so weit:

„This ist he End“



Last time



Heute war der letzte richtige Seminartag und der letzte richtige Tag in den USA (für eine Weile). Morgens ging es etwas gehetzt los zum Mural Arts Program. Ein Mural ist ein Wandgemälde, das sich übe reine komplette Hauswand erstreckt und Philly ist berühmt für seine vielen Murals überall in der Stadt. Es gibt seit einiger Zeit auch ein Programm, was diese betreut, Führungen organisiert und auch hilft neue Murals zu erstellen. Wir haben eine Walkingtour durch Center City gemacht und es war toll die Geschichte hinter den Gemälden zu sehen an denen ich sonst so oft vorbeigelaufen bin. Etwas merkwürdig war es nochmal durch Philly zu laufen und zu wissen, dass es das letzte Mal (für jetzt) war.

Nach einigen Meilen laufen waren wir fertig und ich bin schnell noch zu einer Klientin gegangen und habe mich verabschiedet. Die hat sich sehr gefreut und ich war einfach nur glücklich sie nochmal gesehen zu haben. Nach einem schwierigen aber geschafften Abschied bin ich dann etwas essen und weiter zum Friends Center zu unserer letzten Seminar Session. Wir haben verschiedene Übungen gemacht und etwas über das gesprochen was wir glauben was kommt. Es war okay. Ich war nicht so besonders gut drauf und dementsprechend ungesprächig aber gut kann man jetzt auch nichts mehr machen.

Der offizielle Abschluss unseres Freiwilligendienstes war dann ein Quaker Worship. 15min haben wir geschwiegen und es hat mir geholfen. Ich liebe die Quakerstille. Es ist wunderbar. Etwas befreiter bin ich dann nach Hause und habe dort geduscht und alles hergerichtet, denn Abends gab es eine Abschlussparty.

Ich war kein besonders aktiver Part der Feier und habe den Abend damit verbracht mit Sarah und Anna in meinem Zimmer rumzulungern und zu reden. Es war richtig schön. Ich konnte nochmal Zeit in meinem kleinem wunderbaren Zimmerchen verbringen und musste einfach nichts machen.

Jetzt gehe ich mal zu den anderen. Bis dann,

Zeno

Goodbye



Gestern haben wir den kompletten Tag im Hostel verbracht. Nach einem kleinen Frühstück gab es eine erste Versammlung und wir haben das Programm für den Tag besprochen. Der Tag bestand aus drei Teilen.

Teil eins war Präsentationen für den Abend vorzubereiten. Alle Freiwilligen wurden in Kleingruppen aufgebrochen. Die Gruppen waren nach Arbeitsfeld zusammengestellt, bis auf meine Gruppe wir waren die Leute die übrig gewesen waren. Dann hatten wir einige Stunden um alles vorzubereiten. Blöd war, dass die Motivation denkbar niedrig war und so unsere Gruppe etwas länger gebraucht hat. Hat aber trotzdem alles super geklappt. Es war ein sehr entspannender Vormittag und wir hatten nochmal Gelegenheit Zeit miteinander zu verbringen. Es war schön

Um vier dann kam Rabbi Anni Lewis. Sie hat mit uns gesprochen über unsere Erlebnisse, was wir mitnehmen und was wir alles an Fragen haben. Außerdem hat sie noch einen Abschiedssegen über uns gesprochen. Rabbi Lewis ist toll. Sie hat eine sehr angenehme Stimme und ist unglaublich sympathisch und freundlich und die Art wie sie es gestaltet hat war einfach wunderbar.

Als Rabbi Lewis fertig war haben wir dann alle Stühle zurecht gestellt und ein BBQ vorbereitet. Die American Friends kamen und wir haben unsere kleinen Präsentationen vor ihnen vorgeführt. Es war ein schöner Abend und Henry und Marie kamen auch, mit meiner Familie im Gepäck. Die Präsentationen waren schön und der ganze Abend angefüllt mit netten Gesprächen. Leider musste ich mich dann von Henry und Marie verabschieden. Es fühlt sich merkwürdig an die beiden jetzt lange nicht mehr sehen zu können. Sie sind ein so wesentlicher Teil meines Lebens geworden und haben mit ihrer Gastfreundlichkeit, Offenheit und Wärme für viele tolle Stunden und Tage gesorgt. Meine amerikanische Familie.

Bis dann,

Zeno

Dienstag, 27. August 2013

Der Anfang und das Ende



Heute hat das Abschlussseminar angefangen. Zum Abschluss unseres Jahres treffen wir uns alle und haben nochmals drei Tage lang Seminar, in dem wir auf unser Jahr zurück blicken und das Erlebte reflektieren. Dafür mussten zuerst Mal alle Freiwilligen anreisen und zum Hostel gebracht werden und Essen für die nächsten Tage besorgt werden.

Morgens sind ich und Mark los und haben einen kleinen Minivan abgeholt und sind damit bei Aldi einkaufen gegangen. Wir haben Tonnen an Essen für alle besorgt und alles dann zum Hostel gebracht. Danach haben wir unser Gepäck (eigentlich hauptsächlich meines) geholt und ebenfalls zum Hostel gebracht.

Als dann alles gut verstaut war bin ich zur 30th Street Station und habe dort nach und nach fast alle Freiwilligen empfangen. Es war sehr entspannt und ich hatte einen ruhigen Vormittag, was sehr gut getan hat. Als dann alle angekommen waren und zum Hostel gebracht gab es noch Pizza und wir verbringen jetzt einen ruhigen Abend.

Es ist schön unseren Freiwilligendienst auf diese Weise zu beenden. Ich freue mich darauf zu hören was die anderen so zu erzählen haben und ich denke es werden drei sehr schöne Tage. Außerdem beginnt es so wie es angefangen hat. Alles im Leben ist ein Kreis und schließt sich irgendwann.

Ich gehe zurück zu den anderen. Bis dann,

Zeno

Montag, 26. August 2013

Adios Susanna



Heute habe ich mich von meinen letzten beiden Klienten verabschiedet und habe dann noch etwas Zeit im Office verbracht, ein paar Dinge fertig gemacht. Ich war furchtbar müde, da ich am Vorabend noch ewig wach war und Musik gehört habe. Trotzdem war ich produktiv und habe die diversen kleinen Aufgaben fertig bekommen.

Nach diesem kurzen aber guten Arbeitstag gab es ein paar Philly Pretzels mit Senf. Ich habe mich ans Rittenhouse Square gesetzt und dort den Straßenmusikern gelauscht und meine Pretzels verspeist. Es ist komisch die Stadt verlassen zu müssen und ich glaube wenn ich dann auf den Weg zum Flughafen bin werde ich melancholisch werden aber ich glaube alles geht seinen Weg. Ohne etwas zu planen konnte ich mich nochmal von allen verabschieden denen ich Tschüss sagen wollte, ich weiß ich werde eines Tages nach Philly zurück kommen und ich weiß, dass hier ein Stück meines Herzens liegt. Ich weiß nicht ob ich nicht auch einfach viel von dem was ich hier an wunderbaren Sachen erlebt habe auf die Stadt projiziere und ich weiß nicht ob die USA unbedingt das Land sind in dem ich lange leben möchte aber ich weiß, dass ich zurück kommen will und eben das rausfinden werde und ich weiß, dass ich nicht lange in Deutschland bleiben will.

Nach diesen sehr erkenntnisreichen 20 Minuten bin ich nochmal zu Susanna und habe den Nachmittag mit ihr verbracht. Sie hat ein köstliches Mittagessen für uns gekocht und wir saßen in ihrer neuen wunderschönen Wohnung und haben gegessen. Es war schön nochmal Zeit mit ihr verbringen zu können, weil ich sie wirklich sehr gern mag und sie will mich nächstes Jahr dann in Deutschland besuchen.

Abends habe ich dann zu Hause noch die Reste an Sachen zusammengesammelt und auf meine Familie gewartet, die heute aus New York ankam. Jetzt verbringe ich noch eine Nacht auf der Couch und dann bin ich endlich meine Mitbewohner los. Welch eine Erleichterung.

Bis dann,

Zeno