Donnerstag, 17. Januar 2013

Le Sacre du Printemps


Gestern Abend wurde im Curtis eines meiner absoluten Lieblingsstücke gespielt “ Le sacre du printemps” von Stravinsky. Es ist ein Ballet in dem es um eine archaischen Stamm in Russland geht der in einem Ritual ein Mädchen aussucht und es opfert um den Frühling zurück zu bekommen. Die Musik ist sehr modern, dissonant und unglaublich energetisch. Ich liebe dieses Stueck einfach. Es hat irgendwie den Tag gut abgerundet auf seine aufhetzende sehr beunruhigende Weise.

Begonnen hat er mit leichter Verspätung, da ich verschlafen hatte. Allerdings hat das nicht viel ausgemacht, da im Office nicht so viel für mich zu tun war. Ich habe eine wirklich sehr interessante Reportage über Flaschenwasser von Arte gesehen und Nachmittags bin ich zwei Klienten besuchen gegangen. Mein zweiter Besuch galt der Dame die in der Rehab liegt. Ich bin mit dem Bus zu ihr gefahren und habe die Fahrt genutzt und zu lesen. Ich finde es witzig hier Bus zu fahren. Häufig bin ich der einzige Weiβe im Bus und ich komme jedesmal durch die sozial Brennpunkte durch, wo allein das Stimmung eine ganz andere ist als in meiner Neighborhood.

Als ich bei ihr war und mich mit ihr unterhalten habe, habe ich gefragt, wann sie denn glaubt, dass sie hier wieder rauskommt. Sie meinte niemals. Es ist erstaunlich wie untertschiedlich der Umgang mit Tod ist. Einer meiner Klienten hat panische Angst vor dem sterben, eine andere ist bereit zu sterben und diese sieht den Tatsachen einfach ganz nüchtern ins Geseicht. Sie weiβ, dass sie von Tag zu Tag schwächer wird aber sie nimmt es einfach hin, sie kann ja so wie so nichts ändern.

Das Konzert Abends dann hat irgendwie all das aufgegriffen was mir im Kopf rumschwirrte. Von dem nebelig, kalten Wetter, dem eigenartigen gedimmten Licht, das wir den ganzen Tag in Philly haben, über die Thematik des Todes, die irgendwie präsent ist bis hin zu dem wunderbaren Gefühl zu Hause in meinem Zimmerchen zu sitzen und an meinem Blog zu arbeiten.

Wie dem auch sei. Ich muss jetzt arbeiten,

Zeno

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