Gestern Abend wurde
im Curtis eines meiner absoluten Lieblingsstücke gespielt “ Le sacre du
printemps” von Stravinsky. Es ist ein Ballet in dem es um eine archaischen
Stamm in Russland geht der in einem Ritual ein Mädchen aussucht und es opfert
um den Frühling zurück zu bekommen. Die Musik ist sehr modern, dissonant und
unglaublich energetisch. Ich liebe dieses Stueck einfach. Es hat irgendwie den
Tag gut abgerundet auf seine aufhetzende sehr beunruhigende Weise.
Begonnen hat er
mit leichter Verspätung, da ich verschlafen hatte. Allerdings hat das nicht
viel ausgemacht, da im Office nicht so viel für mich zu tun war. Ich habe eine
wirklich sehr interessante Reportage über Flaschenwasser von Arte gesehen und Nachmittags
bin ich zwei Klienten besuchen gegangen. Mein zweiter Besuch galt der Dame die
in der Rehab liegt. Ich bin mit dem Bus zu ihr gefahren und habe die Fahrt genutzt
und zu lesen. Ich finde es witzig hier Bus zu fahren. Häufig bin ich der
einzige Weiβe im Bus und ich komme jedesmal durch die sozial Brennpunkte durch,
wo allein das Stimmung eine ganz andere ist als in meiner Neighborhood.
Als ich bei ihr
war und mich mit ihr unterhalten habe, habe ich gefragt, wann sie denn glaubt,
dass sie hier wieder rauskommt. Sie meinte niemals. Es ist erstaunlich wie
untertschiedlich der Umgang mit Tod ist. Einer meiner Klienten hat panische
Angst vor dem sterben, eine andere ist bereit zu sterben und diese sieht den Tatsachen
einfach ganz nüchtern ins Geseicht. Sie weiβ, dass sie von Tag zu Tag schwächer
wird aber sie nimmt es einfach hin, sie kann ja so wie so nichts ändern.
Das Konzert
Abends dann hat irgendwie all das aufgegriffen was mir im Kopf rumschwirrte.
Von dem nebelig, kalten Wetter, dem eigenartigen gedimmten Licht, das wir den
ganzen Tag in Philly haben, über die Thematik des Todes, die irgendwie präsent
ist bis hin zu dem wunderbaren Gefühl zu Hause in meinem Zimmerchen zu sitzen und
an meinem Blog zu arbeiten.
Wie dem auch sei.
Ich muss jetzt arbeiten,
Zeno
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