Mittwoch, 17. Oktober 2012

Small things



Der Tag war mal wieder gut durchgeplant. Von dem üblichen Morgenritual bis mittags stimmte er mit dem gestrigen überein, ab da hat er andere Richtungen genommen. So bin ich heute Mittag nicht zu Lisa aufgebrochen sondern zu Shlomit, der Sozialarbeiterin und habe meine erste Klientin getroffen. Sie ist eine 95 jährige alt Dame. Sie ist ziemlich nett und will gerne wieder eine Katze haben.
Es war ein relativ kurzes aber nettes Treffen und danach bin ich zum Postoffice gegangen und habe die Abrechnungen von Juni, Juli, August und September losgeschickt. Das bedeutet ich bin jetzt endlich aus dem soll-Stand mit der Abrechnung. Juhu. Auf dem Weg zurück kam ich an einem Verizon Store vorbei und hatte dort ein Amerikaerlebnis.
 
Heute Morgen um neun habe ich meine Kopfhörer reingesteckt und wollte los, als plötzlich nur noch Ton auf einem Kopfhörer kam. Sehr ärgerlich. Ein Monat alt und schon geben die Superkopfhörer den Geist auf. Im Schaufenster vom Verizon Store sehe ich dann, dass mein Handy mit den Kopfhörern knapp $600 normal kosten würde. Da bin ich durch die Decke geschossen. $600 und dann gehen die bescheuerten Kopfhörer nach einem pupsigen Monat kaputt. Einem Monat, das ist nichts aber rein gar nichts. Die Dinger sollten Jahre heben. Also bin ich rein geschossen (eigentlich mehr rein gelaufen aber egal) und habe dem Verkäufer gesagt „I know I don’t have a receipt and the headphones are not necessarily part of the phone but they are just one month old and I want new ones”. Worauf der VErkäufer nur meinte “Oh that’s okay. I print the receipt for you and you can send them in”, worauf ich da stand und die Welt nicht mehr verstand. In Deutschland wäre ohne Beleg gar nichts gelaufen und bei den Headphones hätte der Verkäufer einfach auf Durchzg gestellt. Etwas verdattert und positiv überrascht bin ich mit einem Receipt und einer Telefon Nummer aus dem Laden marschiert. 

Zurück im Office habe ich noch ein paar Kleinigkeiten erledigt und bin dann flott nach Hause. Dort habe ich David getroffen, der mir erzählt hat, dass er jetzt häufiger in Westchester sein wird und deswegen nicht mehr mit mir food shoppen gehen kann. Das ist einerseits ärgerlich, weil ich jetzt nicht mehr so billig weg komme, andererseits nicht weiter tragisch, weil ich praktisch nur Fleisch und Gemüse und Kleinigkeiten kaufen muss. Brot, Kartoffeln, Nudeln und so Zeug hat es ja und ich denke die wird es hie rauch immer geben und selbst wenn, das Essen das ich für mich bisher gekocht habe hat immer drei, vier Tage gehoben. Also einmal kochen und dann erst wieder einkaufen. Das wird alles.

Heute Abend war ich dann nochmal im Curtis mit David. Es war auch beim dritten Mal umwerfend. Ich habe das „Introduction et Rondo Capriccioso“ von Saint Seans gehört und das Schuhmann Klavierkonzert (begleitet von einem Klavier) und ein Haydn Cellokonzert (ich liebe sie) und ein Martinu Sextett und eine Oboen Sonate (hu doch mehr als gedacht) gehört. 

Nach dem Konzert haben David und ich noch Davids Nichte besucht. Sie haben über Politik und Familienkram geredet. Es ist lustig hier ist Politik so unglaublich emotional.

Aber darüber will ich im Laufe der Woche noch ausführlicher schrieben.

Viele liebe Grüße und gute Nacht,

Zeno

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