Heute war ich im free Recital des Curtis. Dem ersten in
diesem Schuljahr. Aber alles der Reihe nach.
Angefangen hat der Tag reichlich unspektakulär mit dem
üblichen Office Aufgaben. Abrechnung rum sortieren und der Entdeckung von knapp
40 Jahre alten ASF-Zeitschriften. Diese standen direkt neben den neu gekauften
Ordern. Nachdem ich diese ordentlich verpackt und aufgeräumt habe, war es dann
schon halb eins. Also bin ich schnell in Richtung JFCS gelaufen und habe dort
meine sozial Arbeiterin (wie sich das anhört) getroffen. Es war ein kleines
Treffen um sich kennen zu lernen und Termine festzulegen, wann sie und ich die
Klienten zum ersten Mal besuchen.
Sie ist eine kleine zierliche Frau, mit viel Make up, einem
pinken Strickjäckchen und einer sehr überdeutlichen Art zu reden. Sie hat mir
gleich mal erklärt, dass sie neu in der Stelle ist und die Klienten mit mir
zusammen zum ersten Mal besucht. Eigentlich lustig sowohl Mark, als auch sie
und ich sind neu und tappen erst mal noch im Dunkeln was wir genau machen. Naja
sie hat jetzt vorab mal vier Klienten für mich von denen ich den ersten nächste
Woche kennen lernen werde. Auf dem Weg zurück ins Büro habe ich dann noch
Einladungen zum Bookevent abgeschickt (die jetzt auf mysteriöse Weise nur noch
90ct pro Brief kosten) und war bei Stapels (ein office supplies Geschäft) und
habe diversen Officekram gekauft. Im Office zurück habe ich dann noch diverse
Kleinigkeiten erledigt und bin dann nach Hause.
Dort bin ich dann mit David und Erik einkaufen gegangen.
Eigentlich haben wir nicht so viel gebrauch, tatsächlich haben wir genug Essen
für einen dritten Weltkrieg gekauft. Zwei Dinge die ich im Supermarkt gesehen
habe bedürfen einer Erwähnung. Einmal die Pfanne für genau EIN Spiegelei, es
passt nur ein Ei hinein und sonst nichts und dann natürlich die Butter zum
sprühen. Frei nach dem Motto „Oh heute bin ich faul ich schmiere mein Brot
nicht ich sprühe es“. Außerdem erwähnenswert ist auch die amerikanische Weise,
den Einkaufswagen zu beladen. Es wird einfach alles hineingeschmissen. Auf
meinen Bree wurde eine 30 Packung Coladosen gestellt (so sieht er jetzt auch
aus) und dass der Salat nicht püriert wurde wundert mich ziemlich stark. Das
Problem ist selbst wenn ich nebenher renne und versuche das Gemüse zu retten,
schmeißt David oder Erik einfach mal eine 10 Kilo Packung Hundefutter darauf.
Ich habe beschlossen so lange mein Essen heil ist, ist mir das einfach egal.
Zu Hause musste ich dann sofort mit dem Fahrrad losschießen,
um rechtzeitig zum ersten Student recital des Curtis Institute of Music zu
fahren. Es war brechend voll. Um die 400 Leute kamen, die Halle hatte
Sitzplätze für 200, 300 sind hineingekommen. Ich saß auf der Treppe und hatte
zwar eine miese Aussicht aber dabei sein ist alles. Die Halle hat eine
grandiose Akustik (für Kammermusik) und ist wunderschön. Die Wände sind
allesamt mit Holz getäfelt und mit kleinen Schnitzereien verziert. Diese Halle
strahlt aus, dass hier seit knapp 80 Jahren Kammermusikkonzerte gegeben werden,
für wahre Musikliebhaber und Förderer von jungen Talenten. Gespielt wurde eine
Komposition eines Students, Schönbergs Kammersymphonie bearbeitet für fünf
Instrumente und das Schubert Oktett.
Das Konzert war wie die Oper. Unglaublich gut. Die Musiker
strahlten eine Freude aus die spürbar war und die die Stücke sprühten vor
Virtuosität, intonatorischer Perfektion und rhythmischer Präzision. Ich werde
so oft wie möglich in das Curtis gehen. Es war die reinste Freude und hinzu
kam, dass ich mich nach der Pause einfach auf einen Sitzplatz gesetzt habe und
ihn behalten habe. Neben mir saß Kathrin, eine Mittvierzigerin, die einen der
Curtisschüler für einige Zeit gehostet hat und deswegen heute zum ersten Mal
ein Recital besuchte. Wir haben geplaudert und sie war ganz begeistert von
meiner Organisation und hat mich eingeladen auf einer, von ihr mit
organisierten, Peace-Was auch immer zu reden und so auch etwas Werbung für das
ARSP zu machen. Mal sehen was daraus wird.
Nun ja. Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht euch allen,
Zeno
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