Mittwoch, 10. Oktober 2012

Engelschor



Heute war ich im free Recital des Curtis. Dem ersten in diesem Schuljahr. Aber alles der Reihe nach.
 
Angefangen hat der Tag reichlich unspektakulär mit dem üblichen Office Aufgaben. Abrechnung rum sortieren und der Entdeckung von knapp 40 Jahre alten ASF-Zeitschriften. Diese standen direkt neben den neu gekauften Ordern. Nachdem ich diese ordentlich verpackt und aufgeräumt habe, war es dann schon halb eins. Also bin ich schnell in Richtung JFCS gelaufen und habe dort meine sozial Arbeiterin (wie sich das anhört) getroffen. Es war ein kleines Treffen um sich kennen zu lernen und Termine festzulegen, wann sie und ich die Klienten zum ersten Mal besuchen. 

Sie ist eine kleine zierliche Frau, mit viel Make up, einem pinken Strickjäckchen und einer sehr überdeutlichen Art zu reden. Sie hat mir gleich mal erklärt, dass sie neu in der Stelle ist und die Klienten mit mir zusammen zum ersten Mal besucht. Eigentlich lustig sowohl Mark, als auch sie und ich sind neu und tappen erst mal noch im Dunkeln was wir genau machen. Naja sie hat jetzt vorab mal vier Klienten für mich von denen ich den ersten nächste Woche kennen lernen werde. Auf dem Weg zurück ins Büro habe ich dann noch Einladungen zum Bookevent abgeschickt (die jetzt auf mysteriöse Weise nur noch 90ct pro Brief kosten) und war bei Stapels (ein office supplies Geschäft) und habe diversen Officekram gekauft. Im Office zurück habe ich dann noch diverse Kleinigkeiten erledigt und bin dann nach Hause.

Dort bin ich dann mit David und Erik einkaufen gegangen. Eigentlich haben wir nicht so viel gebrauch, tatsächlich haben wir genug Essen für einen dritten Weltkrieg gekauft. Zwei Dinge die ich im Supermarkt gesehen habe bedürfen einer Erwähnung. Einmal die Pfanne für genau EIN Spiegelei, es passt nur ein Ei hinein und sonst nichts und dann natürlich die Butter zum sprühen. Frei nach dem Motto „Oh heute bin ich faul ich schmiere mein Brot nicht ich sprühe es“. Außerdem erwähnenswert ist auch die amerikanische Weise, den Einkaufswagen zu beladen. Es wird einfach alles hineingeschmissen. Auf meinen Bree wurde eine 30 Packung Coladosen gestellt (so sieht er jetzt auch aus) und dass der Salat nicht püriert wurde wundert mich ziemlich stark. Das Problem ist selbst wenn ich nebenher renne und versuche das Gemüse zu retten, schmeißt David oder Erik einfach mal eine 10 Kilo Packung Hundefutter darauf. Ich habe beschlossen so lange mein Essen heil ist, ist mir das einfach egal.

Zu Hause musste ich dann sofort mit dem Fahrrad losschießen, um rechtzeitig zum ersten Student recital des Curtis Institute of Music zu fahren. Es war brechend voll. Um die 400 Leute kamen, die Halle hatte Sitzplätze für 200, 300 sind hineingekommen. Ich saß auf der Treppe und hatte zwar eine miese Aussicht aber dabei sein ist alles. Die Halle hat eine grandiose Akustik (für Kammermusik) und ist wunderschön. Die Wände sind allesamt mit Holz getäfelt und mit kleinen Schnitzereien verziert. Diese Halle strahlt aus, dass hier seit knapp 80 Jahren Kammermusikkonzerte gegeben werden, für wahre Musikliebhaber und Förderer von jungen Talenten. Gespielt wurde eine Komposition eines Students, Schönbergs Kammersymphonie bearbeitet für fünf Instrumente und das Schubert Oktett. 

Das Konzert war wie die Oper. Unglaublich gut. Die Musiker strahlten eine Freude aus die spürbar war und die die Stücke sprühten vor Virtuosität, intonatorischer Perfektion und rhythmischer Präzision. Ich werde so oft wie möglich in das Curtis gehen. Es war die reinste Freude und hinzu kam, dass ich mich nach der Pause einfach auf einen Sitzplatz gesetzt habe und ihn behalten habe. Neben mir saß Kathrin, eine Mittvierzigerin, die einen der Curtisschüler für einige Zeit gehostet hat und deswegen heute zum ersten Mal ein Recital besuchte. Wir haben geplaudert und sie war ganz begeistert von meiner Organisation und hat mich eingeladen auf einer, von ihr mit organisierten, Peace-Was auch immer zu reden und so auch etwas Werbung für das ARSP zu machen. Mal sehen was daraus wird. 

Nun ja. Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht euch allen,

Zeno

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