Gestern sind wir morgens nach Baltimore gefahren. Einer der
ersten Camden Freiwilligen ist jetzt lutheranischer Bischof von Maryland und
hat für uns ein kleines Event in der deutsch amerikanischen Zions Kirche
organisiert. Um diese kleine Event herum wurde der Tag geplant.
Zu allererst sind wir in das Büro des Bischofs, wo wir von
einem seiner Mitarbeiter eine Einführung in Baltimore bekamen. Baltimore war
eine Industriestadt lange Zeit bis dann der typische Mechanismus der Städte
nach den zweiten Weltkrieg einsetzte. Die Veteranen und ihre Kinder bekamen
billige Kredite für Eigenheime und starke Unterstützung wenn sie auf das
Collage gingen. Da es relativ wenig Eigenheime in den Städten, zum Beispiel
Baltimore oder Philly, gab und sie aus rassistischen Gründen nicht in der Nähe
von Menschen leben wollten die sie nicht mögen, sind sie raus in die Suburbs
gezogen. Die frei gewordenen Häuser wurden dann viel von Afroamerikanern
bewohnt und vor allem von Leuten die unterhalb der Armutsgrenze lebten. Nach und
nach hielten dann der Drogenmarkt, Gangs und Prostitution ihren Einzug in diese
Nachbarschaften und so wurden viele Nachbarschaften was man als gefährlich bezeichnen
würde. Sobald das der Fall war, sind natürlich erst recht keine weißen
Oberschicht- und oder Mittelschichtbürger mehr hingezogen.
Baltimore hat es mit viel Geld, Glück und Anstrengungen
geschafft, die Gegend um den Hafen in eine Touriattraktion zu verwandeln, was natürlich
wieder Geld einspielt und sie haben es auch geschafft Firmen in die Innenstadt
zu locken. Die Entwicklungen der Städte in den USA sind wirklich total spannend.
Nach dieser Einführung warne wir Eis essen und sind dann zur
Veranstaltung. Es war wie immer. Ein paar Begrüßungen, dann habe ich zwei
Stücke gespielt (an der Stelle sei gesagt, dass ich mich ganz gut geschlagen
habe und in dem selben Saal gespielt habe in dem Hilary Hahn ihr erstes Konzert
gegeben hat) und zum Schluss eine Podiumsdiskussion. Alles hat gut geklappt.
Wie immer haben wir gut und gratis essen können und die Leute waren zufrieden.
Abends sind wir dann zurück nach Washington und haben dort
bei einem Freund von Ales und Julius gegrillt und noch etwas gesessen und
gequatscht. War sehr schön.
So ich muss los. Bis dann,
Zeno
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