Mittwoch, 5. Juni 2013

Ekel



Ich bin ja inzwischen schon einiges gewohnt. Wir hatten Mäuse im Haus, die zugegebenermaßen zu niedlich waren um sie als ernstzunehmendes Ungeziefer ein zu stufen, obwohl sie Krankheiten übertragen und alle anknabbern was nicht eingepackt ist. Ich habe Ratten auf den Straßen von New York in Müllsäcken voller schimmligem Obst und Gott weiß was rumwühlen sehen. Ich habe einen Klienten der unter solch schlechten hygienischen Umständen lebt, das sich mir nach jedem Besuch die Hände desinfiziere (ich der ansonsten doch eher rustikal mit Bakterien und der gleichen umgeht). Aber was ich heute gesehen habe war schlicht eklig.

Vor etwas mehr als einem Monat ist Erik vom ersten Obergeschoß ins zweite gezogen, also in das Zimmer direkt neben mir. Als er umgezogen ist habe ich schon gesehen wie das Zimmer immer voller wurde mit Zeug ich habe mir aber gedacht „naja sein Problem“. Das Erik nicht besonders reinlich ist wusste ich und den Kühlschrank den er und Mat benutzten versuche ich nicht anzuschauen, da er ziemlich speckig ist. Gestern dann habe ich in meinem Bad (das direkt an sein Zimmer angrenzt) eine Kakerlake entdeckt. Da ich weiß, dass man sie nicht zertreten darf habe ich sie einfach im Klo runtergespült (darf sich wer anders damit vergnügen). Bei dem ganzen habe ich mir nichts weiter gedacht.

Nun heute ist Nick eingezogen oder eher wollte. Als ich zu Hause war waren er und David gerade dabei das Zimmer zu entmüllen. Es war widerlich. Unter dem Bett waren Müllsäcke mit vergammelten Essen (was die Kakerlake erklärt) überall lag Zeug rum und auf dem was nicht bewegt worden war lag eine dicke Staubschicht (von der Klimaanlage die munter alles ins Haus pustet was sich den Winter über in den Schächten angesammelt hat). Ich habe gelernt, dass ich ein relativ reinlicher und ordentlicher Mensch bin und dass es verschieden Standards an Hygiene und der Art zu leben gibt aber wie man so leben kann ist mir ein Rätsel. Ich würde es keinen Tag aushalten.

Naja ich mache mich jetzt ans packen. Morgen geht es wieder nach Boston.

Bis dann,

Zeno

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