Freitag, 21. September 2012

Bibliotheken, Banken und Handyläden

Als ich mich heute Mittag auf den Weg in die Stadt hinein machte, habe ich die Kopfhörer die bei meinem Luxushandy dabei waren ausgetestet. UNGLAUBLICH!!!! Diese kleinen Kopfhörerchen können einen Klang erzeugen der ist absolut unglaublich. Leider hat die Medaille auch eine Kehrseite. Ich habe vollkommen umsonst $20 für neue Kopfhörer ausgehauen. Mein Herz blutet. Ich habe in den zehn Tagen hier, schon so unglaublich viel Geld ausgegeben. Diese $20 hätte ich mir auch gut sparen können, vor allem weil die blöden Dinger jetzt nur rumliegen.

Aber wie dem auch sei. Meine erste Station heute war die free Libary an der Vine Street. Mir wurde gesagt, dass die Mitgliedschaft umsonst sei und die Bibliothek gut also ist Zeno schön brav hingedackelt und hat sich das ganze mal angesehen.
Zu sagen, dass diese Bibliothek gigantisch ist wäre eine Untertreibung ohne jede gleichen. Sie ist abnorm groß. Ein Gebäude so groß wie ein Unicampus voller Bücher, DVDs, CDs (wobei die Klassikabteilung relativ klein ist), Computer, netter Bibliothekare und das wichtigste zwei Stockwerke vollgestopft mit Noten. Es gibt kein Stück, dass diese Bücherei nicht hat. Allein ein GANZES Regal voller Viola Literatur. Absolut phantastisch. Leider Gottes hat mich die schiere Größe der Bibliothek hoffnungslos überfordert. Falls es ein System in der Sortierung der Noten gibt, bin ich ihm in der halben Stunde Umherirren nicht auf die Spur gekommen. Aber egal denn ich habe Morpheus von Rebecca Clarke gefunden. Ein sehr schwieriges aber unglaublich tolles Stück, welches ich in diesem Jahr lernen will. Mit meinem kleinen Schatz und ein paar CDs bin ich dann zur Rezeption gegangen und habe mir gleich mal ein Konto erstellt. Die Dame fand mein deutschen Personalausweis etwas verwirrend und ich den Account-Zettel. Aber gemeinsam haben wir mir einen Account erarbeitet.

Beflügelt von dem Bewusstesein ein Jahr lang Zugang zu einer wahren Monsterbibliothek zu haben, bin ich in die Pauls and Peters Cathedral geschwebt und habe mir eine amerikanische, katholische Kathedrale angesehen. Sehr sehenswert.

Die Monsterbibliothek von vorne
Mit den Klängen von Elgars Streicherserenade im Ohr, habe ich mich dann zu Bank of America begeben, um mir ein Account zu besorgen. Dort wurde ich von der unglaublich freundlichen Odi bedient. Ähnlich wie in der Bibliothek machte ihr meine deutsche Staatsbürgerschaft und mir die amerikanischen Formulare zu schaffen und genau wie in der Bibliothek haben wir uns gemeinsam durchgekämpft. Jetzt besitze ich bei der Bank of America ein Konto, kann Cash Money abheben und kann alle Bankangelegenheiten gemütlich vom Computer aus erledigen, dazu habe ich eine Debitcard bekommen. Das ist so eine Art Scheckkarte bloß, dass sie ähnliche wie eine Kreditkarte keine Unterschrift oder Pinnummer benötigt (ich frage mich, was die Amis nur machen wenn ihre Karte mal geklaut wird???). Das ganze kostet mich rein gar nichts, weil ich Volunteer bin und damit wie ein Schüler behandelt werde. Serviceparadies USA.

Nach dem ich vor der Bank mein kleines Lunchpaket eingenommen hatte und mir die Unterlagen meiner neuen Bank mal durchgelesen habe (ich habe so ca 60% verstanden), bin ich dann auf die Suche nach einem Verizonstore gegangen. Mein Superhandy hat nämlich leicht komische Sachen angezeigt, die nicht sein sollten. Also schön brav in den Store gegangen, eine Nummer gezogen und eine dreiviertel Stunde in dem komplett überfüllten Laden gewartet. Die Wartezeit gestaltete sich aber äußerst interessant,weil mich ein Verkäufer angequatscht hatte und ich mich dann mit ihm über Musik unterhalten habe. Als ich dann drankam und dem Servicemenschen mein Problem erläutert hatte, war dieser genauso ratlos wie ich und im Endeffekt lief es darauf hinaus, dass er einen dummen, bescheuerten Reset gemacht hat. Die Idee ist mir heute morgen auch gekommen und eigentlich bin ich in den Store gegangen um genau das zu vermeiden. Der Service ist in den USA zwar um ein tausendfaches freundlicher als in Deutschland aber unbedingt mehr Ahnung hat er deswegen nicht.

Nach dem Store Aufenthalt bin ich dann zum Philadelphia Museum of Art gegangen und habe mir das Ding mal angesehen. Es ist knapp dreimal so groß wie die Bibliothek, hatte aber schon zu als ich da war. Also habe ich mich hingesetzt und mein Handy neu eingerichtet (zum zweiten Mal) und die wunderbare Aussicht auf die Skyline von Philadelphia genossen. Dann bin ich die Stufen (die aus Rocky, da steht sogar ein Denkmal vor denen) hoch und wollte auch ein paar Bilder machen. Zeno ist natürlich ahnungslos wie er ist einfach gerade aus über den Platz vor dem Museum und vor den Eingang gelatscht. Auf dem Weg zurück hielt mich dann eine Dame in einer Neongelben Weste an und fragte mich, ob ich denn im Museum arbeite. Auf meine Antwort meinte sie, dass ich bitte nicht nochmal über den Platz laufen soll, da dort eine Hochzeit stattfände. Anschließend habe ich mich mit ihr über den tollen Ausblick unterhalten.

Morgen werde ich mir Davids Fahrrad ausleihen und mal nach Old Town fahren und die Gegend erkunden. Ursprünglich hatte ich vor Bus zu fahren aber leider wird das Bargeld langsam knapp.

Gute Nacht euch allen und ein wunderbares Wochenende,

Zeno

p.s. hier Morpheus als kleines Schlaflied:

Rebecca Clarke, Morpheus für Viola und Klavier

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