Donnerstag, 27. September 2012

Dinner with Lisa



Heute Morgen hätte ich rein theoretisch mit meinem neuen Fahrrad zur Arbeit fahren können aber ich dachte. Hm es hieß es soll regnen lauf mal lieber bevor du wieder so nass wirst wie gestern. Tja leider kam heute kein Tröpfchen runter.
 
Naja egal. Als ich dann im Büro war habe ich den Vormittag mit dem Aussortieren von Briefen zugebracht. Diese Briefe sind für Leuten, denen wir Newsletter geschickt haben, die allerdings zurück kamen. Da es sich dabei um mal locker 200 Briefe handelte und ich bei jedem einzelnen in der Datenbank vermerken musste, dass die Adresse falsch ist, war ich um halb zwölf immer noch nicht fertig. Da sind wir dann aber zu Lisa, meiner zweiten Supervisorin für die Altenarbeit. Als wir dann dort ankamen mussten wir erst mal in der Lobby warten. Dort habe ich dann mit meiner praktischen Bank of America app meinen Kontostand abgerufen und da stand etwas von - $770. Mein Herz blieb stehen. Wenn jetzt das Geld für einen Monat weg wäre hätte ich riesige Probleme.
Mit diesem wunderbaren Gedanken habe ich Lisa kennen gelernt. Sie ist eine ca 1,60m große Frau. En Energiebündel. Sie plappert wie ein Wasserfall, ist unglaublich nett und der perfekte Mensch für ihre Arbeit. Sie hat mir gleich gesagt, dass sie mich einmal im Monat mit mir zum Dinner treffen wird, um sicher zu gehen, dass es mir gut geht. „It`s my mother instinct, you know I’ve three children and two oft hem are in the same age, so I can`t help myself I need to be sure you are okay” Sie hat mir so grob erklärt, was ich alles machen werde. Es wird glaube ich so ähnlich wie das betreute Wohnen in Leingarten. 

Lisa hat Mark und mich noch zum Essen eingeladen. Wir waren in einem Diner. Es ist die amerikanische Variante eines Besens. Nicht gehobenes aber gutes Essen, eine nette Atmosphäre und mehr oder weniger freundliche Kellner. Ich habe ein Pizzasteak gegessen. Ein Cheesesteak mit Pizzasauce.

Nach dem Essen haben sich Lisa, ich und Mark noch über Politik unterhalten. Es ist schon erstaunlich. In Amerika ist Politik viel stärker mit Religion verknüpft. Die Politiker sprechen von Gott und christlichen Werten. Allgemein ist die Politik hier viel emotionaler als bei uns. Die Kampangen zur Präsidentschaftswahl sind unglaublich kitschig. Solche Wahlwerbung gibt es in Deutschland gar nicht. Wobei mir gesagt wurde, dass Philly von dem Wahltheater ziemlich verschont bleibt, weil es eh fest in der Hand Obamas ist. Aber ich bin gespannt, wenn die Wahl in die heiße Phase eintritt.

Zurück im Büro habe ich mich dann abwechselnd über den furchtbar langsamen Computer geärgert und alte Projekte gesucht und auf die Webseite verlinkt und Katharina hat Cheesecake mitgebracht. Er war ausnehmend lecker.

Auf dem Rückweg habe ich dann Halt in der Bücherei gemacht und nochmal ein bisschen rumgestöbert. So nach und nach blicke ich durch. Außerdem habe ich heute festgestellt, dass diese Bibliothek ungefähr so viele Noten hat, wie die Heilbronner Bücherei insgesamt Medien. Ich habe nämlich gelernt, dass man an drei viertel der Noten nicht rankommt sondern sie aus einem, 40 Jahre alten Katalog raussuchen muss und sie einem dann gebracht werden. Ich habe mich so wichtig gefühlt.

Naja ich gehe jetzt noch üben und dann schlafen.

Gute Nacht und viele liebe Grüße,

Zeno

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