Sonntag, 9. September 2012

Glauben



 Heute am vorletzten Seminartag sind alle Freiwillige, in Gruppen von Vieren, in Entsendungsgottesdienste in Berlin geschickt worden. Ich bin kein gläubiger Mensch und deswegen stand ich dem etwas skeptisch gegenüber. Aber eigentlich war es wirklich schön. Der Pfarrer war sehr freundlich und locker. Es wurde viel gesungen, es gab einen Bläserchor und der Organist war phantastisch. Die Kirche war wunderschön. Ein moderner schmuckloser aber durch seine Gradlinigkeit und Größe wirklich schöner Bau. Die Gemeinde war im Schnitt über 65 und bestand aus maximal 30 Leuten.
Gestern Abend hat Eva (eine sehr nette Freiwillige, die nach Frankreich gehen wird) etwas gesagt, dass mich sehr berührt hat. „Wer nicht glaubt, glaubt an die Musik“. Ein Zitat mit dem ich mich sehr gut identifizieren kann. Zu Beginn der Kursstufe haben wir Gregorianik durchgenommen und in unserer ersten Stunde zu diesem Thema sind wir in die Kirche in Weinsberg gegangen. Dort hat unsere Lehrerin zu uns gesagt „Stellt euch vor, ihr lebt vor siebenhundert Jahren. Es gibt weder Instrumente noch Notation. Ihr geht jeden Sonntag in die Kirche und dort singen euch die Mönche etwas vor. Mehrstimmig“. Daraufhin hat sie uns Musik vorgespielt (irgendeinen gregorianischen Gesang). Es war einfach unfassbar schön. Es hatte etwas unglaublich schönes und zartes an sich. Die Musik war wahrhaft göttlich. Wie gesagt ich glaube nicht an Gott aber in diesem Moment habe ich etwas wahrhaft Göttliches erlebt. Das war das erste Mal, dass es mir so ging. Seit dem habe ich öfters solche Momente. Das letzte Mal im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Dieses Zitat fasst dieses Gefühl, so finde ich, wirklich gut zusammen.
Abgesehen von diesen Erlebnissen habe ich heute auch noch eine Stadtführung in Neu Köln gehabt, mit einer Stadtteil Mutter. Das sind Frauen mit Migrationshintergrund die sich in ihrem Stadtteil als Beraterinnen für Familien engagieren. Sie helfen Familien mit Migrationshintergrund, die häufig kein Deutsch sprechen. Es war wirklich interessant, da sie Neu Köln gezeigt hat wie sie es erlebt hat und auch nette Geschichten zu erzählen wusste über ihren Kiez.
Jetzt werde ich vermutlich die anderen Freiwilligen aufsuchen und noch ein bisschen quatschen.
Schöne Nacht euch allen und träumt was Schönes,

Zeno

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen