Mittwoch, 26. September 2012

Systeme

Heute habe ich viel über amerikanische Systeme gelernt. Angefangen hat das heute morgen im Büro. Dort habe ich heute einen Großteil der Zeit mit sortieren zugebracht und vor allem mit Aussortieren. Anstatt etwas raus zuschmeißen, weil es nicht mehr gebraucht wird, wurde fast alles aufgehoben, für den Fall, dass man es irgendwann wieder braucht. Ich habe Schubladen durch organisiert wie ein Blöder, Kalender in Google erstellt und mir alte Akten angesehen. Die Hälfte dieser Akten sind älter als ich. Es gab da ein Artikel über jüdische Frauen, die politisch aktiv sind. Dieser Artikel hat inzwischen fast historischen Wert. Außerdem habe ich heute gelernt wie Schecks funktionieren. Sehr interessant. Was bei uns über Online Banking gemacht wird, wird hier mit Schecks erledigt.

Nach der Arbeit habe ich, dann Schecks weggeschickt und bin noch zur Bank um das Geld für David, für diese Woche abzuheben. Nach einigem Rumprobieren habe ich dann mein Geld bekommen.

Just in dem Moment als ich vor der Bank stand und Davids Fahrrad loskettete fing es an zu regnen. Was ja an sich nicht weiter schlimm wäre aber heute hatte ich meinem Laptop in der Tasche. Mit einem Puls jenseits der 180 bin ich im Rekordtempo nach Hause geschossen. Dabei habe ich so ungefähr 10 rote Ampeln überfahren, genauso vielen Leuten die Vorfahrt genommen und bin andauernd verkehrt herum in Einbahnstraßen rein. Mit leichtem Muskelkater und einem trockenen Laptop aber selbst bis auf die Knochen durchnässt kam ich dann zu Hause an.

Daheim wurde dann schnell die Kleidung gewechselt und dann bin ich mit David zusammen einkaufen gefahren. Wir sind zu Walmart. Am Eingang gab es einen Menschen der nur dazu da ist einem Hallo zu sagen und wo alles steht und einen Katalog mit den Sonderangeboten in die Hand zu drücken. Ich habe mir Essen für die Woche gekauft (Gesamtwert ca. $100 Gott sei dank habe ich den Deal mit David) und ein Fahrrad. Ich habe gestern ein Schrottbike im Internet gefunden, für $55 aber ich denke nach drei Monaten würde es in Einzelteile zerbrechen. Jetzt habe ich mir ein neues Fahrrad gekauft. Es hätte $130 gekostet aber es ist zerkratzt und leicht rostig deswegen habe ich es für $80 bekommen. An der Kasse wurde dann mein Essen von einem Einpacker in Tüten gepackt. Das es in den Supermarkt nicht noch jemanden gibt, der einem den Einkaufswagen schiebt wundert mich.

Die Amerikaner sind wirklich faul. Ein gutes Beispiel ist das "Recyceln" sie trennen zwischen Glas, Plastikverpackung und Pappverpackungen (also alles in einen Müll geschmissen) und dem Rest (also Biomüll, Restmüll und Papier in einem) das ist amerikanisches Recyceln. Bio extra zu sammeln um das weiter zu verwenden wäre viel zu anstrengend.
Ein weiteres Beispiel ist, dass Amerikaner unter fließenden Wasser spülen und duschen. Es wird aus Bequemlichkeit nicht ausgestellt. Egal ob das etwas mehr kostet.

Zweifelloser "Höhepunkt" des Tages war dann als ich vor ca ein einhalb Stunden die Mails gecheckt habe und da eine Mail von der Bank of America war. Es seien heute ungewöhnliche Transaktionen auf meinem Konto gewesen. Ich soll sofort anrufen und alles abklären. Es hat mich eine dreiviertel Stunde gekostet. Ich habe mich durch alle möglichen automatischen Ansagen und Fragen kämpfen müssen und der Mann von der Bank denkt vermutlich, dass ich kein Englisch spreche aber am Telefon sind die so schwer zu verstehen. Aber es hat sich alles geklärt. Ich hoffe nur, dass das nicht jedesmal passiert, wenn ich Schecks einzahle.

Wie auch immer. Ich gehe jetzt duschen und dann schlafen. Gute Nacht,

Zeno

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