So jetzt habe ich mir ein Internetticket gekauft und kann
mit dem Laptop einen längeren Post schreiben.
Das Seminargelände ist die Jugendbildungsstätte Hirschluch
im tiefsten Brandenburg. Um uns herum ist Wildnis vor allem Wald. Ich selbst
sitze gerade am naheliegenden Weiher und genieße den zwar etwas kühlen aber
trotzdem schönen Abend. Wir sind insgesamt knapp 130 Freiwillige von denen 22
in die USA gehen.
Es ist absolut erstaunlich wie unterschiedlich die
Freiwilligen, von Projektland zu Projektland sind. Allein an der Standartfrage
„Wohin gehst du?“ merkt man das. Ich habe mich vorhin mit einer Freiwilligen
unterhalten die nach Minsk in Russland geht. Sie freut sich unheimlich auf die
Alten- und Jugendarbeit dort. Mich für meinen Teil würden keine zehn Pferde
nach Minsk bringen, erst recht nicht zur Alten- und Jugendarbeit. Des Weiteren
habe ich festgestellt, dass die Norwegen Freiwilligen 28° im Schatten als heiß
empfinden, während die Franzosen (und ich) noch in Strickjacken und mit Socken
rumrennen. Außerdem könnten wir ein kleines ASF Freiwilligen Kammerorchester
gründen. Es gibt erstaunlich viele Musiker. Von Geigen, Bratschern, Cellisten
über Trompeter, Tubaspielern und Pianisten. Leider scheinen die diversen
Musiker auch sehr gut zu sein da einige im Bundes und Landes-Jugend-Orchester
gespielt haben. Eine Cellistin hat sogar zwei Semester lang Cello studiert.
Aber die Medaille hat auch zwei Seiten. Vor lauter Scham habe ich mich zum üben
in den Wald verzogen und dabei entdeckt wie absolut großartig das Spielen in
der freien Natur ist. Hätte ich noch einen Notenständer würde ich jede freie
Sekunde im Wald verbringen.
Den Großteil der Zeit verbringe ich allerdings mit der PAG
(der Projekt-Arbeits-Gruppe). Ich wurde in die Gruppe Arbeit mit älteren
Menschen gesteckt. Die Seminare sind etwas eigenwillig. So begann unseres
damit, dass wir unsere Assoziationen zum
Thema Alter aufschreiben mussten. Des Weiteren mussten wir uns überlegen wie
wir zum Beispiel das Programm mit Senioren gestalten würden. Es ist nicht
unbedingt das was ich mir vorgestellt aber okay. Um der Wahrheit aber die Ehre
zu geben, ich sitze den Großteil der Zeit nur rum. Ich habe wirklich schlecht
und wenig geschlafen habe (vermutlich da ich doch ziemlich aufgeregt bin, auch
wenn ich davon nichts merke). Dafür gibt es ein paar Leute in meinem Seminar
die das Reden für mich übernehmen. Eine davon ist die Cello Studentin. Es ist
schon lustig. Viele Musikstudenten, vor allem die Streicher, sind sehr ähnlich.
Auf ihre eigene Weise wahnsinnig ehrgeizig, nicht offensichtlich aber doch
bemerkbar.
Nun ja jetzt geh ich dann mal schlafen (hoffentlich),
euch allen eine gute Nacht und schöne Träume,
Zeno
P.s. Bilder von Hirschluch kommen in den Ordner Impressionen
aber erst wenn ich gutes Internet habe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen