Freitag, 14. September 2012

Rituale und Warm ups

Tut mir Leid für das etwas verspätete Posting aber gestern Abend haben wir unseren Bustop verpasst und sind dann bis zur Endstation gefahren und von dort etwas zurück, mussten dann aber trotzdem ziemlich lange laufen. Bis ich dann Essen gekocht und wir den Bear March, ein ultralustiges "Ritual" hier, hinter uns gebracht haben war ich einfach zu müde.

Gestern war unser erster richtiger Seminartag. Er begann mit einer kleinen Vorstellung der Quaker. Die Quaker sind eine sehr interessante Glaubensgemeinschaft. Sie glauben, dass Gott in einem jeden von uns steckt und Priester oder ähnliches deswegen nicht von Nöten sind. Sie haben mehrere Grundprinzipien, alle kriegt ich jetzt spontan nicht zusammen und vor allem wie sie auf Englisch heißen aber die für mich wichtigsten sind:

Toleranz und Pazifismus. Die Quaker respektieren jeden Mensch und jede Lebensform. Sie haben sich für die Gleichberechtigung der Frauen, der Schwarzen und der Schwulen eingesetzt und inzwischen ist Umweltschutz für sie ein Teil ihres Glaubens. Das tolle dabei ist, dass das ASF Länderbüro, also mein Arbeitsplatz, im Friendscenter, einem Gebäude der Quaker steht. Dort werden zum Beispiel die Papierhandtücher kommpostiert und das Gebäude ist CO2 neutral.

Als Beginn unseres Freiwilligendienstes haben wir einen kleinen Quaker Gottesdienst abgehalten. Diese sind wirklich beeindruckend. Die Quaker sitzen in einem großen Raum mit Bänken und sonst eigentlich nichts drin, und schweigen, in unserem Fall eine viertel Stunde. Sie hören sich selbst zu und so dem Göttlichen in ihnen und wenn dieses Göttliche ihnen etwas eingibt dann stehen sie auf und teilen es der Gemeinde mit. Wir saßen also da und haben eine viertel Stunde geschwiegen. Es hatte etwas sehr meditatives und entspannendes. Ich muss sagen die Quaker sind mir von ihrem Gedankengut sehr sympathisch.

Ach so etwas ganz interessantes ist vielleicht noch, dass der Gründervater von Pennsylvenia und Philadelphia, William Penn ein Quaker war. Auf der Spitze des Rathauses (ein wunderschönes Gebäude) steht eine Statue von ihm die die Hand segnend über die Stadt hält.

Nach dem Quaker Gottesdienst haben wir mal wieder ein paar Warm ups gemacht. Wir haben uns gegenseitig interviewt und vorgestellt. Wir haben Meinungsbildner gemacht und und und. Nach diesem Jahr werde ich wohl sämtlich Warm ups kennen die es überhaupt gibt.

Später nachmittags sind wir dann etwas essen gegangen in dem reading Terminal. Ein stillgelegter Bahnhof in der Mitte Phillys, der zur Markthalle umgebaut wurde. Mega cool. Es gibt alles aber leider ist alle auch recht teuer (typisch Center halt). Ich habe Penne für $10 Dollar gegessen. Wirklich lecker aber ich muss mich in Zukunft stärker einschränken mit dem Essen, weil mir sonst das Geld ausgeht.

Nach der Break kam eine ältere Amerikan jewish Lady und hat uns von den jüdischen Feiertagen erzählt. Gerade eben ist jüdisches Neujahr und deswegen haben wir Äpfel mit Honig von ihr bekommen und sie hat uns erzählt, wie man Neujahr bei den Juden feiert.

Ja das war mein Tag gestern. Heute gehen wir in die Hostfamily. Dann habe ich hoffentlich etwas Zeit, was ausführlicheres zu schreiben.

Viele liebe Grüße und einen schönen Tag euch allen,

Zeno

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