Samstag, 3. November 2012

Let’s get together



Gestern war ich, nach einer gefühlten Ewigkeit, mal wieder im Orchester. Wir habe ein wirklich sehr schönes Stück von dem amerikanischsten alles Komponisten, Aaron Copland gespielt. „Appalachian Spring“. Ein wirklich unglaublich schönes Stück mit einer faszinierenden Geschichte.
 
Eine Primaballerina hat Copland und noch zwei anderen Komponisten den Auftrag zu einem Ballet gegeben. Allerdings ohne Angaben worum es darin gehen soll. Die gute Dame hat das auch sehr lange nicht verraten und erst mit einem Jahr Verzögerung Copland gesagt, dass er schreiben kann was immer er will. Also schrieb Copland ein Ballet über die Gründerväter und darüber wie diese mit den Shakern (einer religiösen Gruppe, die sich vor spiritueller Energie schüttelten, daher der Name) zusammen das Land entdeckten und besiedelten. Das Ganze war dann vollendet und es sollte uraufgeführt werden. Leider hatte das Stück noch keinen Namen und die gute Dame hat ihm dann am Tag vor der Uraufführung den Namen „Appalachian Spring“ nach einer Strophe aus einem Gedicht über die Appalachen genannt. Wobei das Stück mit den Appalchen nichts zu tun hat und der Spring nicht für die Jahreszeit steht sondern für eine Quelle. Trotzdem hört jeder den Frühling in den Bergen in diesem Stück Musik. Copland nahm das Ganze mit Humor und sagt, was auch immer ihr hört freut mich.

Ich saß während der Probe neben einer ehemaligen Profimusikerin, in deren Fingerkuppen sich die Seiten in Form von dünnen blauen Strichen gefressen haben. Diese hatte eigentlich Geige studiert und hinterher festgestellt, dass Violen erstens bessere Berufschancen haben und zweitens bei weitem nicht so arrogant sind. Also hat sie umgelernt und spielte dann 40 Jahre in drei Symphonie Orchestern und ist jetzt in Pension. Wenn irgendein Orchester einen Notstand hat, dann wird sie geholt. Sie hat so wie ich das Stück vom Blatt gespielt und im Gegensatz zu mir konnte man ihre Fehler an einer Hand abzählen. Aber ich muss sagen beim zweiten Durchlauf habe ich mich ganz gut geschlagen. Inder Pause hat Lynn, unser Orchestervorstand dann für mich eine Ankündigung gemacht, dass ich nach Leuten für ein Quartett suche. Ich habe jetzt schon zwei Geigen, die auch echt nett wirken und ein Angebot von einem Studenten der Temple, der aber etwas eigenartig wirkte.
Es wäre so toll wenn ich anfangen könnte Quartett zu spiel. Wir brauchen nur noch einen Cellisten dann kann es los gehen. Naja mal schauen.
 
So ich gehe jetzt mal in die City bis dann,

Zeno

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