Heute habe ich New Orleans mit dem Fahrrad erkundet. Bevor
ich allerdings in die Pedale getreten habe, hat mit mein Host ein super leckeres
Frühstück gezaubert. Es gab Omelett mit Blue Cheese und dazu gebratene Cajun
Würstchen.
Als ich dann gestärkt und gewaschen war, habe ich mein Leihfahrrad
aus dem Schuppen geholt, meine Tasche geschultert und drauf los gefahren. Mein Fahrrad
hat weder eine Klingel noch Gangschaltung noch Handbremsen. Alles Dinge die man
hier nicht wirklich braucht. Die Stadt ist so eben und platt, dass man ab und
zu ein bisschen in die Pedale tritt und man einfach fährt. Gangschaltung macht
da gar kein Sinn.
Ich bin erst mal in Richtung Garden District gefahren. Dort
stehen die alten Villen, der Kreolen. Sehr eindrucksvolle und wunderschöne
Gebäude. Es liefen neben mir eigentlich nur Touristen durch den District was
irgendwie lustig war. Per Zufall bin ich dann auch auf einem der berühmten
Friedhöfe von New Orelans gelandet. Da New Orleans auf Sumpfland gebaut wurde,
müssen alle Toten in Mausoleen beerdigt werden. Deswegen sind die Friedhöfe,
kleine Nekropolen mitten in der Stadt. Ich muss aber sagen, dass der Friedhof
in Budapest eindrücklicher war.
Als ich dann aus dem Friedhof kam bin ich die Magazin
Street. Die ist so ungefähr wie Fishtown in Philly. Es siedeln sich langsam
aber sicher junge, hippe Stores, Coffee Shops, Restaurants an, gleichzeitig ist
es aber ab von Touristen aber leider etwas pricey. Glücklicherweise stand ich
in dem Moment als es anfing zu regnen vor einem Coffeeshop. Denn in Louisiana regnet
es nicht einfach, es gießt wie aus Kübeln. Wortwörtlich. Es hat nur wenige
Minuten geregnet aber es war als würde jemand einen Eimer Wasser auf die Straße
kippen. Im Coffee Shop habe ich mir eine Milchshake gegönnt und einen super
leckeren Brownie.
Als es dann vorbei war, bin ich einfach durch die Stadt
gefahren. Ich habe mir die Downtown Area angesehen. Irgendwann hat es dann angefangen,
wieder zu regnen. Also bin ich in ein Restaurant gegangen und habe das
billigste Essen bestellt, das immer noch $14 gekostet hat. Aber als es nicht
aufhören wollte zu regnen habe ich beschlossen nach Hause zu fahren und dabei
halt etwas nass zu werden, das wird mich nicht umbringen. Damit ich aber nicht
zu viel durch den Regen fahre, habe ich mit in Googlemaps den kürzesten
Fahrradweg anzeigen lassen. Ein schwerer Fehler.
Wie sich herausstellte, wollte mich Googlemaps mit meinem
Bummelrad über die Interstate (im Prinzip die Landstraße hier) schicken. Da ich
nicht ganz lebensmüde bin und vor lauter Regentropfen auf der Brille (eine
meiner Kontaktlinsen ist verschwunden also muss ich den Rest der Woche mit der
Brille vorlieb nehmen) nichts mehr sehen konnte, beschloss ich einfach die
parallel Straße zu nehmen, leider stellt sich her raus, dass diese nur zwei
Blöcke lang war, also bin ich ewig umher geirrt um nicht auf der Straße fahren
zu müssen. Es stellte sich her raus, dass es keinen anderen Weg gab. Also bin
am Rand der Straße entlang gefahren, was überraschend problemlos war. Leider stellte
sich dann her raus, dass mich Googlemaps auch einem quer über den Highway
schicken wollte. Bei genauerem hinsehen stellte sich dann her raus, dass ich
statt Fahrrad, Auto gewählt hatte. Nun ja. Also bin ich einen riesigen Umweg
gefahren um wieder auf normale Straßen zu kommen.
Man beachte, dass es die ganze Zeit geregnet hat. Als ich
also in der Nähe von zu Hause war, war alles nass. Sogar meine Unterwäsche. Nicht
weiter schlimm, da es hier so warm ist aber kein angenehmes Gefühl.
Kurz bevor ich zu Hause war, habe ich noch etwas zu Essen
gekauft und dann zu Hause Dinner für mich und meinen Host gezaubert. Es hat ihm
geschmeckt, was mich gefreut hat. Jetzt bin ich tot müde und unglaublich
glücklich. Es war ein schönes Erlebnis, die Straße in triefenden Klamotten auf
einem Fahrrad entlang zu fahren.
Gute Nacht euch allen,
Zeno
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen