Sunshine Cleaning

Gestern habe ich die Abrechnungen im Office gemacht. Ich habe Januar und Februar komplett eingetippt und sie müssen jetzt nur noch nach Berlin geschickt werden. Ein schönes Gefühl. Zwischen der Januarabrechnung und der Februarabrechnung habe ich dann einen kleinen Ausflug gemacht. Ich habe eine neue Klientin getroffen. Eine zuckersüße, alte Lady. Das erste was sie mir gezeigt waren Bilder ihrer Kinder und Enkelkinder und sie hat ganz viel geplaudert und mich ganz viel gefragt. Ich glaube sie wird eine von den ganz tollen Klienten, vor allem weil sie geistig noch extrem fit ist.

Während ich die zweite Hälfte meiner Finanzsession gehabt habe, hat Mark sich um die Visa Angelegenheiten für die nächste Generation gekümmert. Es ist schon unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Vor einem Jahr habe ich gerade das sozial Praktikum absolviert und war dabei meine letzten Paten zusammen zu suchen bevor ich dann meinen Urlaub in Amsterdam mache. Nur noch knapp drei einhalb Monate und dann ist alles schon vorbei und ich gehe zurück nach Deutschland.

Aber wie dem auch sei. Zu Hause habe ich mir noch ein kleines Abendessen gemacht und den Film Sunshine Cleaning gesehen. Ein wirklich guter Film. Ich mag es einfach wenn sich Menschen gegenseitig helfen. Der Film zeigt ähnlich wie Little Miss Sunshine die Schattenseiten des weißen Amerikas. Etwas über das hier so gut wie nie gesprochen wird. Ein Sache die mich immer wieder beeindruckt, ist das Gefühl von Einsamkeit in den USA. Es ist anders als in Deutschland. In manchen Filmen und Büchern klingt es sehr gut an (Sunshine Cleaning, Little Miss Sunshine und im Buch die Geigenlehrerin). In den USA gibt es eine ganz andere Art von Einsamkeit als in Deutschland. Niemand sieht dich. Du wirst erst wahrgenommen wenn du wieder funktionierst und Geld hast. Es ist schwer zu beschreiben aber es ist ein leises Gefühl, dass sich nach und nach anschleicht und du nimmst es erst recht spät war.

Ich muss jetzt wirklich los. Meine Klienten warten. Bis dann,

Zeno