Sonntag, 28. April 2013

Die Landfreuden



Wie ihr alle inzwischen sicher wisst liebe ich mein Philly abgöttisch. Philly ist eine lebendige, sich andauernd verändernde, freundliche und alles in allem sehr angenehme Großstadt aber trotz allem gibt es Dinge die ich bei mir zu Hause auf dem Land hatte die mir Philly nicht geben kann. Morgens aufzustehen und die Vögel singen hören, frische Beeren zu pflücken und vor allem eine richtige Nacht. Das sind die Dinge die mir immer als erstes in den Sinn kamen wenn ich darüber nach dachte. Gestern hatte ich einen echten Tag auf dem Land mit allem was er an wunderbarem zu bieten hat, was mir auch gezeigt hat, das es Dinge gibt die ich zwar nicht wirklich vermisse die aber einfach wunderbar am Landleben sind.

Begonnen haben wir mit einem Brunch. Die Coworker in Sophias Haus waren alle schwimmen so hatten wir das Haus für uns. Es kamen die Mitfreiwilligen von Sophia vorbei und wir haben Polenta, Bacon, Fruchtsalat und Brot gemacht. Wir saßen draußen auf der Terrasse mit Blick auf die Wälder und haben geplaudert und sehr viel gegessen. Es war einfach schön. Das war das erste was mir bewusst fehlte. Einfach irgendwo in die Natur gehen zu können und dort schön zu essen und dass einfach Menschen vorbei kommen und Zeit mit einem verbringen. Beides Dinge die in Philly nicht möglich sind. Selbst wenn ich in den Fairmountpark gehe sind dort überall Philadelphians wie ich die, die Natur suchen und dass Leute einfach so ohne große Planung vorbei kommen ist extrem unwahrscheinlich, da immer viel zu viel los ist.
Nach dem Brunch der sehr entspannt war, haben wir und aufgemacht zum Kajak fahren. Während die anderen die Kajaks in den Van geladen haben, hat mir Sophia die Babylämmer, die Spinnerei und die Farm gezeigt. Die Weberei fand ich besonders schön. Ein riesiger Raum voller Wolle und wunderschöner, handgewebter Stoffe. Ich bin zwar kein großer Handwerker und auch nicht so fleißig alles Mögliche selbst zu machen aber ich finde es einfach wunderbar wenn Menschen so etwas können und bin etwas neidisch darauf, dass sie Dinge haben die sie selbst gefertigt haben.
Später dann sind wir mit dem Van zu Beaver Creek, einem kleinem See, gefahren und sind dort mit dem Kajak rumgepaddelt. Es hat wirklich sehr Spaß gemacht und der See war wunderschön. Wir sind herum gepaddelt und später haben wir uns einfach an das Ufer gesetzt und dort die Reste des frischen Brots mit hart gekochtem Ei gegessen. Einfach schön. Danach sind wir zu einem Glasbläserfest gefahren. Auf dem Weg sind wir über eine Brücke gefahren und man sah kilometerweise nur Wald, keine Häuser zwischendurch nur Wald. Ich habe noch nie so viel Wald gesehen. Es hatte etwas von einem Urwald. Das Glasbläserfestival war schön. Es wurde der übliche Tand aus Glas verkauft, den man zwar sehr schön findet aber keinen rechten Nutzen darin sieht und wo man immer Angst hat mit der Tasche versehentlich ein Skulptur für $1000 zu zerstören. Nach dem Glasbläsern sind wir in einen Antiquariat. Ich habe eine Geige gesehen für $65,d ie eigentlich nicht schlecht war und mit etwas Geld und einem Geigenbauer könnte man ein sehr schöne Instrument aus ihr machen. Ich war doch sehr verführt sie zu kaufen aber ich müsste dann einige hundert Dollar an Restauration reinstecken und sie irgendwie nach Deutschland bringen, abgesehen davon spiele ich Viola und nicht Geige.
Nach dem der Tandladen zu gemacht hat haben wir uns ein Eis geholt und sind nach Charlottesville. Dort haben wir Dinner gegessen. Dumplings und eine Teigtasche mit Schweinefleisch. Nach dem Dinner sind wir zu CLAW (Charlottesville Ladies Arm Wresling) Um die 20 Frauen haben sich verkleidet und einen Armdrückwettbeerb gemacht. Es ist Tradition hier. Man kann auf seinen Kandidaten wetten. Das Geld das man wettet wird an wohltätige Zwecke gespendet. Es war unglaublich lustig.

Nach diesem sehr ausgefüllten und wirklich wunderschönen Tag sind wir dann zurück auf die Farm. Sophia hat mir noch den Kräutergarten gezeigt und dann sind wir schlafen gegangen.

Heute verbringe ich noch den Tag mit Sophia und dann muss ich schon wieder zurück nach Philly.

Bis dann,

Zeno

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