Wie ihr alle inzwischen sicher wisst liebe ich mein Philly
abgöttisch. Philly ist eine lebendige, sich andauernd verändernde, freundliche
und alles in allem sehr angenehme Großstadt aber trotz allem gibt es Dinge die
ich bei mir zu Hause auf dem Land hatte die mir Philly nicht geben kann.
Morgens aufzustehen und die Vögel singen hören, frische Beeren zu pflücken und
vor allem eine richtige Nacht. Das sind die Dinge die mir immer als erstes in
den Sinn kamen wenn ich darüber nach dachte. Gestern hatte ich einen echten Tag
auf dem Land mit allem was er an wunderbarem zu bieten hat, was mir auch
gezeigt hat, das es Dinge gibt die ich zwar nicht wirklich vermisse die aber
einfach wunderbar am Landleben sind.
Begonnen haben wir mit einem Brunch. Die Coworker in Sophias
Haus waren alle schwimmen so hatten wir das Haus für uns. Es kamen die
Mitfreiwilligen von Sophia vorbei und wir haben Polenta, Bacon, Fruchtsalat und
Brot gemacht. Wir saßen draußen auf der Terrasse mit Blick auf die Wälder und
haben geplaudert und sehr viel gegessen. Es war einfach schön. Das war das
erste was mir bewusst fehlte. Einfach irgendwo in die Natur gehen zu können und
dort schön zu essen und dass einfach Menschen vorbei kommen und Zeit mit einem
verbringen. Beides Dinge die in Philly nicht möglich sind. Selbst wenn ich in
den Fairmountpark gehe sind dort überall Philadelphians wie ich die, die Natur
suchen und dass Leute einfach so ohne große Planung vorbei kommen ist extrem
unwahrscheinlich, da immer viel zu viel los ist.
Nach dem Brunch der sehr entspannt war, haben wir und
aufgemacht zum Kajak fahren. Während die anderen die Kajaks in den Van geladen
haben, hat mir Sophia die Babylämmer, die Spinnerei und die Farm gezeigt. Die
Weberei fand ich besonders schön. Ein riesiger Raum voller Wolle und
wunderschöner, handgewebter Stoffe. Ich bin zwar kein großer Handwerker und
auch nicht so fleißig alles Mögliche selbst zu machen aber ich finde es einfach
wunderbar wenn Menschen so etwas können und bin etwas neidisch darauf, dass sie
Dinge haben die sie selbst gefertigt haben.
Später dann sind wir mit dem Van zu Beaver Creek, einem
kleinem See, gefahren und sind dort mit dem Kajak rumgepaddelt. Es hat wirklich
sehr Spaß gemacht und der See war wunderschön. Wir sind herum gepaddelt und später
haben wir uns einfach an das Ufer gesetzt und dort die Reste des frischen Brots
mit hart gekochtem Ei gegessen. Einfach schön. Danach sind wir zu einem
Glasbläserfest gefahren. Auf dem Weg sind wir über eine Brücke gefahren und man
sah kilometerweise nur Wald, keine Häuser zwischendurch nur Wald. Ich habe noch
nie so viel Wald gesehen. Es hatte etwas von einem Urwald. Das
Glasbläserfestival war schön. Es wurde der übliche Tand aus Glas verkauft, den
man zwar sehr schön findet aber keinen rechten Nutzen darin sieht und wo man
immer Angst hat mit der Tasche versehentlich ein Skulptur für $1000 zu
zerstören. Nach dem Glasbläsern sind wir in einen Antiquariat. Ich habe eine
Geige gesehen für $65,d ie eigentlich nicht schlecht war und mit etwas Geld und
einem Geigenbauer könnte man ein sehr schöne Instrument aus ihr machen. Ich war
doch sehr verführt sie zu kaufen aber ich müsste dann einige hundert Dollar an
Restauration reinstecken und sie irgendwie nach Deutschland bringen, abgesehen
davon spiele ich Viola und nicht Geige.
Nach dem der Tandladen zu gemacht hat haben wir uns ein Eis
geholt und sind nach Charlottesville. Dort haben wir Dinner gegessen. Dumplings
und eine Teigtasche mit Schweinefleisch. Nach dem Dinner sind wir zu CLAW
(Charlottesville Ladies Arm Wresling) Um die 20 Frauen haben sich verkleidet
und einen Armdrückwettbeerb gemacht. Es ist Tradition hier. Man kann auf seinen
Kandidaten wetten. Das Geld das man wettet wird an wohltätige Zwecke gespendet.
Es war unglaublich lustig.
Nach diesem sehr ausgefüllten und wirklich wunderschönen Tag
sind wir dann zurück auf die Farm. Sophia hat mir noch den Kräutergarten
gezeigt und dann sind wir schlafen gegangen.
Heute verbringe ich noch den Tag mit Sophia und dann muss
ich schon wieder zurück nach Philly.
Bis dann,
Zeno
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