Gestern Nacht um zwölf Uhr ist Yvonne mit einem Kuchen
herein auf dem mit rosa Streuseln mein Name geschrieben war. Die beiden Mädchen
waren super süß und haben den ganzen Tag wirklich wunderschön gestaltet. Zuerst
einmal sind ich und Yvonne zu ihrem Projekt gegangen.
Yvonne arbeitet in einem Homeless Shelter in Camden
Downtown. Von dort aus ist es nicht mehr arg weit bis zu den Bezirken in die
man nicht gehen sollte, auch tagsüber. Wir sind morgens mit dem Bus
reingefahren und ich habe mal etwas mehr von Camden gesehen. Die Stadt ans ich
wäre gar nicht so unansehnlich, wenn sie nicht so runtergekommen wäre. In der
Innenstadt waren dann überall Menschen auf der Straße und haben sich unterhalten,
sind rumgegammelt oder ähnliches. Alles ist ganz anders als in Philly. Dort
sind die Menschen zwar nicht so krass in Eile wie in New York aber sie laufen
immer flott zu ihrem Ziel, reden kaum mit wildfremden Menschen auf der Straße
und schauen sich auch nicht so viel um. Allgemein merkt man Camden, so finde
ich, die hohe Arbeitslosigkeit an. Die Menschen sind nicht in Eile, sie lungern
mehr rum als in Philly und alles wirkt unkoordinierter.
Im Shelter selbst bin ich dann den Tag über Yvonne hinterher
gelaufen und habe sie begleitet. Die Obdachlosen und Mitarbeiter, die oft
selbst kein zu Hause haben, sind wirklich super freundlich und lieb. Sie haben
sich total toll mit mir unterhalten und sie alle lieben Yvonne. Ihr Projekt ist
wirklich schön (von den wirklich sehr, sehr krassen Situationen mal abgesehen).
Alle Obdachlosen dort freuen sich wirklich, dass sie Yvonne haben. Sie passt
auch perfekt in ihr Projekt hinein. Ich passe bedeutend besser in mein Projekt.
Ich habe dann bei den Essensausgaben geholfen. Zum Frühstück
gab es Frenchtoast und Pork und zum Lunch gab es Sandwiches. Es hat wirklich
Spaß gemacht und die Menschen sind so herzlich, ich bin das gar nicht gewöhnt.
Als wir dann fertig waren sind wir nach Hause gefahren und
Yvonne musste noch Computer Sachen erledigen und ich habe mit meinem Vater
skypen können. Das hat meinem Tag dann nochmal einen richtigen Push gegeben. Es
war schön ihn an meinem Geburtstag zu sehen, meine Mutter und Xenia waren nicht
zu Hause aber mit denen werde ich versuchen noch heute zu skypen.
Abends dann sind wir erst mal in den Youth Service gegangen
also in den Jugendgottesdienst, in dem Yvonne mitarbeitet. Im Moment versucht
sie mit den Kids eine Kirppenspiel aufzuziehen. Da die Kinder, wie viele
Menschen in Camden, aber total unzuverlässig sind, macht sie Fotos von den
verschiedenen Stationen, Marias und Josefs, dargestellt von den Kindern und
wird diese dann am Christmas Service präsentieren. Eine sehr gute Idee so finde
ich.
Abends dann sind wir dann noch Billard spielen gegangen in
Cherry Hill. T-White der „Mitbewohner“ der Beiden, hat uns zu einem Center dort
geführt. Wir haben $30 für das Billard spielen gezahlt und dann den letzten Bus
verpasst und mussten noch $20 für das Taxi zahlen. Es war wirklich wunderschön und
ich hatte viel Spaß. Die beiden Mädchen sind wirklich toll.
Yvonne und ich werden jetzt Plätzchen backen, Toya muss
leider arbeiten (die Arme). Bis dann,
Zeno
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