Gestern war unser Tag in San Francisco. Wir sind gegen halb
neun aufgestanden, ich war noch etwas steif von der langen Fahrt aber alle sin
allem habe ich mich sehr gut gefühlt. Unser Host hat etwas außerhalb von San
Francisco gelebt also sind wir morgens mit dem Auto in die Stadt gefahren.
Glücklicherweise wusste Charlie (unser Host), wo man umsonst parken kann.
Wir haben im Castro geparkt, das ist due schwule
Nachbarschaft in San Francisco, eine der größten der USA. Eine wirklich schöne
Gegend, voller schöner kleiner Läden, Bars, Restaurants und Cafés. Wir haben
bei einem Thailänder zu Mittag gegessen und ich kann getrost sagen, dass das,
das mit Abstand beste thailändische Essen war, das ich je gegessen habe. Ich hatte
eine Platte mit allem Möglichen darunter ein vegetarisches Curry mit Tofu, dass
wirklich köstlich war. Nach dem Essen sind wir mit der Metro nah Downtown und
kamen pünktlich zu einer Parade der chinesischen Gemeinde San Francisco (die
größte der ganzen USA) zu sehen. Als die vorbei gezogen war, sind wir durch die
Stadt gebummelt und haben uns Downtown angesehen.
Als nächstes haben wir die S-Bahn zum Pier 39 genommen. Eine
kleine Anekdote. Die Stadt Philadelphia oder viel mehr SEPTA (South East
Pennsylvania Transportation Authority) war nie besonders reich. Irgendwann bot
die Stadt San Francisco sehr viel Geld für die alten (fast 100 Jahre) S-Bahnen
der Stadt. Schöne alte Züge die in das Bild der Stadt passen würden.
Anscheinend muss San Francisco genügend Geld geboten haben. Als die
Philadelphians dann aber gesehen haben, dass ihre wunderschönen alten Bahnen an
das andere Ende der USA gebracht werden, waren sie außer sich vor Wut.
Schlussendlich hat das dann aber nur einige wenige S-Bahnen in der
Stadtbehalten, fast alle fahren in San Francisco die Hügel rauf und runter. Für
mich hat das ein Stück Heimat in der Ferne bedeutet.
Am Pier 39 angekommen haben wir uns durch die Tourimassen
gestürzt und uns die Seelöwen angesehen, die sich im Hafen sonnen (aber vor allem
im Blitzlichtgewitter). Nach einem kleinem stopp ging es nach Chinatown. Ein wirklich
großes Chinatown. Wir sind von einem Nippesladen in den nächsten gewandert.
Anschließend sind wir in einem Laden gewesen, weil Katharina gerne Schuhe
kaufen wollte. Ich und Charlie haben während dessen etwas Pause gemacht und geplaudert.
Mit neuen Schuhen im Gepäck sind wir dann wieder nach Castro
und haben dort einen Freundin von Charlie getroffen, Lisa. Sie arbeitet in
einem Pie Laden. Ich habe mir gleich einen Peachpie gekauft, der absolut
umwerfend war. Wir sind dann in den Dolores Park in Castro gegangen. Das ist
einer der wenigen Flecken in den USA in dem man in der Öffentlichkeit trinken
darf und der nicht um zwei zu macht. Es sind also massenweise Menschen dort
allesamt mit Alkohol und grillen, spielen irgendwelche Sportarten, machen Musik
und lauter solche Sachen. Es laufen eine ganze Menge interessanter Menschen
rum. Einige verkaufen selbstgebackene Bäckereien, andere sammeln leeres
Pfandgut ein und einmal ist ein Nudisten Pärchen an uns vorbei spaziert.
Als es dann Abends wirklich zu kalt wurde sind wir in eine
Bar um die Ecke. Es war eine Gaybar und ich glaube der einzige Grund, dass ich
reingekommen bin war, dass ich ein Junge bin. Irgendwie unangenehm aber
immerhin konnte ich mit den anderen sitzen.
Nach einige Zeit kam dann noch ein Freund von Katharina
vorbei und hat uns in einen Club geschleift in dem alle Kellnerinnen
transsexuell sind. Er meinte es sei eine echte San Francisco Experience. Wir
waren alle schon recht fertig und sind dann recht bald aus dem Club gegangen und
nah Hause gefahren.
Ich muss sagen, ich mag keine Bars und Clubs. Naja die
meisten nicht. Ich mag es nicht, wenn die Musik so laut ist, vor allem, da die
Musik die gesielt wird meistens alles andere als mein Geschmack ist. Da die
Musik mir nicht gefällt will ich auch erst recht nicht tanzen, ich glaube die
einzige Musik zu der ich tanzen will ist Salsa oder allgemein südamerikanische
Musik. Ich empfinde irgendwie die ganze Stimmung als anstrengend und ganz doof
finde ich es wenn wildfremde Menschen anfangen mich anzubaggern. Alles irgendwie
nicht mein Ding.
In New Orleans allerdings war das ganz anders. Die Musik war
meistens live und in einer guten Laustärke für mich und sie hat mir richtig gut
gefallen. Die Bars in denen ich war waren sehr für ihre Musik bekannt und so
kamen die Meisten auch wegen der. Es wurde zwar viel gebaggert aber die meisten
haben das auf eine so charmante Art gemacht, dass es gar nicht so schlimm war (ausgenommen
sie waren sturzbesoffen und konnten fast nicht mehr stehen). Die Stimmung war
einfach so angenehm, dass ich tatsächlich ein bisschen was getrunken habe.
Aber vermutlich bin ich einfach zu anders für das normale
Nightlife. Naja egal, ich finde mein Leben ausgefüllt und schön auch ohne Clubs
und Bars.
Bis dann,
Zeno
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