Samstag, 27. Juli 2013

The Barnes Foundation



Meine Lieblingsklientin hat mir gestern eine Karte für die Barnes Foundation besorgt. Die Barnes Foundation ist eine Art Kunstmuseum bloß etwas versnobter. Vor etwas hundert Jahren hat ein Dr. Barnes sehr, sehr viel Geld gemacht Dr. Barnes war nicht unbedingt der einfachste Mensch und hat sich sehr unbeliebt bei den alt eingesessenen, reichen Familien in Philadelphia gemacht. Irgendwann hat er angefangen Kunst zu sammeln, vor allem Impressionisten. Das war zu der Zeit als kein Mensch Impressionisten mochte und so kam er an relativ viele Werke von Renoir, Cezanne, einige Monet und Manet und dutzende andere Künstler die heute zu top Preisen gehandelt werden. Als dann die Impressionisten in Mode kamen besaß er auf einmal eine der wertvollsten Privatkollektionen der Welt. Aber anstatt sie den Reichen und Schönen zu zeigen entwickelte er ein Prinzip nachdem Arbeiterkinder Zugang zur Kunst bekommen sollten und eine gewisse Bildung durch diese erfahren. Hierfür ordnete er die Bilder in seiner Villa auf ganz gewisse Weise an und lies Führungen und Klassen in seinem Haus geben. Kurz bevor er verstarb hat er sich mit einer der reichsten und einflussreichsten Familien Philadelphias Verstritten und anstatt die Sammlung einer der Elite Unis zu vermachen wie es von ihm erwartet wurde vermachte er sie einem kleinem afroamerikanischen Collage etwas außerhalb von Philly und das unter sehr strikten Bedingungen.

Die Sammlung verblieb lange in deren Besitz, es wurden Führungen gegeben, Menschen unterrichtet und alles so gemacht wie er sich da vorgestellt hat. Irgendwann dann war die Barnes Foundation pleite. Sein Prinzip ah leider nicht vor, dass großartig Geld mit der Sammlung gemacht wird aber leider fallen trotzdem Kosten an und davon nicht wenige. Daraufhin hat sich die Familie mit der er sich so bitter zerstritten hatte die Foundation gerettet unter der Bedingung, das die Ausstellung auf Welttournee geht und der Öffentlichkeit zugänglicher gemacht wird mit einem neuen Gebäude, dass auch besser klimatisiert ist zum Schutz der Bilder. Die Bilder sollten genau so angeordnet werden wie im ursprünglichen Haus.

Nach ewigen Rechtsstreiten vor diversen Gerichten hat die reiche Familie gewonnen und während die Ausstellung durch die Welt tourte wurde das neue, sehr schicke Gebäude gebaut. Gestern war ich dann endlich drin. Ich muss sagen, dass mir die Barnes Foundation sehr unsympathisch ist. Man muss sich vorab eine Karte für eine ganz bestimmt Zeit holen, weil sie nicht wollen, dass zu viele Menschen drin sind und dann sind die Karten sehr teuer. Alles etwas snobistisch und unnötig denke ich mir.

Aber meine Klientin hat mir eine Karte besorgt und da sage ich natürlich nicht nein und bin dann hingegangen. Die Sammlung ist sehr vielseitig und die Art wie er sie angeordnet hat ist sehr interessant. Sie sind relativ symmetrisch aufgehängt und verschieden Epochen, Künstler durcheinander. Es hängt ein Miro neben einer deutschen Darstellung der Kreuzigung aus dem frühen 14. Jhdt. Es ist schon sehr faszinierend und teilweise sind die Bilder wirklich umwerfend schön, wobei die Sammlung sehr Renoir-lastig ist. Sie ist nicht übermäßig groß. Ich war schon nach zwei Stunden durch und habe dann noch etwas Jazz im Foyer gehört und bin dann nach Hause.

Es war schön aber nochmal muss ich nicht rein vor allem nicht zu den Preisen.

So ich muss mal meine Sachen packen heute geht es an den Strand. Bis dann,

Zeno

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